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Wegen Experten-Absagen

Rutter eingeladen: ORF-Corona-Diskussion abgesagt

11. März 2025 · Lesedauer 2 min

Eine für Donnerstag in einem Gasthaus in Zwettl geplante ORF-Diskussion zur Coronapandemie, an der auch der Maßnahmengegner und Corona-Leugner Martin Rutter teilgenommen hätte, findet nun doch nicht statt. Experten sagten ihre Teilnahme ab.

Die Idee, einen Impfgegner und Corona-Leugner zu einer Diskussion einzuladen, ging nach hinten los. Die "Ein Ort am Wort"-Diskussion des ORF Niederösterreich sollte klären, welche Fakten rückblickend für die damaligen Corona-Einschränkungen sprechen und inwieweit im Zuge der Pandemie auch Fehler passiert seien.

Der Anspruch des ORF NÖ sei gewesen, "eine Plattform für alle zu bieten" - so auch dem bekannten Corona-Leugner Martin Rutter. Der Kärntner rief Vereine für "Impfopfer" ins Leben und wurde bei Demonstrationen gegen Coronamaßnahmen wiederholt auffällig. 

Deshalb wollten Experten wie der Virologe Norbert Nowotny und der Intensivmediziner Christoph Hörmann nicht mehr teilnehmen. Sie sagten kurzfristig ab.

"Fernab jeglicher Fakten"

Nowotny erklärte gegenüber der APA, dass er sich näher zu Rutter informiert und auch seine Telegram-Kanäle gesichtet habe. Was er dort fand - Aussagen fernab jeglicher Fakten oder auch Werbung für Waffen - habe ihn "nach reiflicher Überlegung" dazu gebracht, seine Teilnahme an dem Format, das er prinzipiell sehr schätze, abzusagen.

Mit Rutter, der zudem seine Anhänger zu zahlreichem Erscheinen aufgerufen habe, sei keine evidenzbasierte Debatte vorstellbar. Vielmehr befürchtet Nowotny, dass Rutter die Diskussion für sich zu nutzen wisse. Das lobenswerte Vorhaben des ORF, die Gräben in der Bevölkerung auszuloten und im besten Fall zu schließen, werde so nicht möglich sein, meinte der Virologe.

ORF sagte ab

Der ORF sagte die Debatte schließlich ganz ab. Andere adäquate Gesprächspartner einzuladen, sei dann nicht mehr möglich gewesen. Die eingeladenen Wissenschafter seien in einem Themengebiet, das im Spannungsfeld zwischen Medizin, gesellschaftlichem Miteinander und Politik steht, "unverzichtbar", hieß es.

"Auf der anderen Seite schildern Betroffene, Interessierte und auch Aktivisten und Aktivistinnen ihre ganz persönlichen Anliegen und Sorgen, aber auch die Motivation, sich zu engagieren. Vertreterinnen und Vertreter dieses Lagers nicht einzuladen, hätte den Anspruch von 'Ein Ort am Wort' ad absurdum geführt", rechtfertigte der ORF NÖ die Einladung an Rutter.

Zusammenfassung
  • Eine für Donnerstag in einem Gasthaus in Zwettl geplante ORF-Diskussion zur Coronapandemie, an der auch der Maßnahmengegner und Corona-Leugner Martin Rutter teilgenommen hätte, findet nun doch nicht statt.
  • Experten wie der Virologe Norbert Nowotny und der Intensivmediziner Christoph Hörmann wollten nicht mehr teilnehmen.
  • Nowotny erklärte gegenüber der APA, dass er sich näher zu Rutter informiert und auch seine Telegram-Kanäle gesichtet habe. Er sei zum Schluss gekommen, dass mit Rutter keine evidenzbasierte Debatte vorstellbar sei.