Abstraktes Doppelspiel im Museum Moderner Kunst Kärnten
Sie machte auf einige Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Künstlern aufmerksam. Beide wurden in Klagenfurt geboren und haben in Wien Malerei an der Hochschule für Angewandte Kunst studiert. "Und beide haben danach die Grenzen des Landes überschritten und so ihre Perspektiven und den Fokus erweitert." Während es Kravagna nach Madrid und dann Belgien zog, wo er heute noch lebt, verschlug es Rossmann unter anderem nach Südostasien, China, die Niederlande, die USA, Indien und die Schweiz.
"Beide arbeiten mit relativ traditionellen Mitteln, versuchen aber stets, zu neuen Ergebnissen zu kommen", führte die Direktorin weiter aus. Sie würden sich auf wenige Grundkomponenten beschränken: "Leinwand, Farbe und die Linie bei Kravagna beziehungsweise den Punkt bei Rossmann als maßgebliche strukturschaffende Elemente."
Allerdings gebe es auch gravierende Unterschiede in der Arbeitsweise der beiden. "Kravagna bietet klare, wohlüberlegte Konzepte. In seinen Werken gibt es Klarheit, serielle Reihung und Ordnung zu Blöcken", erläuterte Wetzlinger-Grundnig. Die Farbe, die er selbst herstellt, versetzt er mit Füllstoffen und Bindemitteln, was einen leuchtenden, glänzenden Eindruck zur Folge hat. Auf seinen Bildern entsteht eine "reliefartige, dreidimensionale Oberfläche": "Ein abwechslungsreiches Seherlebnis - man muss sich auf diese Werke intensiv einlassen", fasste die Direktorin zusammen.
Das gelte aber auch für die Werke von Rossmann: "Es braucht eine geschärfte Aufmerksamkeit." Rossmann arbeite ebenfalls in Schichten, mit mehrfachem Auftragen und wiederkehrender Abnahme. "Allerdings ohne bunte Farben und körperhafte Substanz. So entstehen hauchdünne Schichten. Formulierung und Auslöschung, Konkretisierung und Verschleierung - dieses Spiel mit den Gegensätzen erzeugt Spannung."
Sparen angesagt
Wetzlinger-Grundnig verwies auch auf Änderungen im Haus, die vor allem finanzielle Gründe haben: "Unsere Ausstellungen dauern länger, weil wir uns in einer finanziellen Situation befinden, die es nicht erlaubt, mehr als zwei große Ausstellungen pro Jahr durchzuführen. Wir mussten also eine Ausstellung einsparen, was uns sehr leid tut." Ursprünglich hatte es überhaupt noch vier große Ausstellungen pro Jahr im MMKK gegeben.
Nun habe man sich für den Weg entschieden, die "Qualität zu halten" und so den Besucherinnen und Besuchern mit ausgeweitetem Rahmenprogramm etwas anbieten zu können. Am Programm stehen unter anderem Vorträge, zum Beispiel zum Thema KI als Medium oder zur Sammlung des MMKK an sich, eigene Führungen zu den Skulpturen in den Arkaden des Museums und eine Künstlerführung mit Fachexperten. Fixiert bleiben würden Programmpunkte, wie Kunst trifft Yoga, Kunst und Klassik, verschiedene Workshops und ein "ambitioniertes Programm für Kinder und Jugendliche".
(S E R V I C E - "Michael Kravagna : Rudolfine P. Rossmann" im Museum Moderner Kunst Kärnten, 13.3.-31.8., Di-So und feiertags 10 bis 18 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr; https://mmkk.ktn.gv.at)
Zusammenfassung
- Das Museum Moderner Kunst Kärnten zeigt bis zum 31. August eine Ausstellung mit Werken von Michael Kravagna und Rudolfine P. Rossmann.
- Wegen finanzieller Engpässe werden die Ausstellungen im MMKK verlängert, um die Qualität zu halten.
- Ein erweitertes Rahmenprogramm mit Vorträgen und Workshops begleitet die Ausstellung.