Vor britischer Küste
Schiffskollision: Verdächtiger festgenommen
Bei dem Verdächtigen handelt es sich laut der Polizei um einen 59 Jahre alten Mann. Laut BBC soll es sich dabei um den Kapitän des Containerfrachters "Solong" handeln. "Es wurden bereits umfangreiche Maßnahmen durchgeführt, und wir arbeiten eng mit unseren Partnern zusammen, um zu verstehen, was passiert ist, und um allen Betroffenen Unterstützung zu bieten", sagte der leitende Ermittlungsbeamte, Craig Nicholson.
Schiff könnte sinken
Das mit einem Tanker kollidierte und in Brand geratene Frachtschiff "Solong" könnte nach Einschätzung der Küstenwache sinken, meldete die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Unterstaatssekretär Mike Kane.
Das brennende Schiff drifte derzeit Richtung Süden, sagte Kane im britischen Unterhaus. "Modellrechnungen legen nahe, dass die 'Solong', falls sie weiterhin schwimmt, in den nächsten Stunden nicht auf Land zutreiben wird", so Kane. Er fügte aber hinzu, die Küstenwache schätze es als unwahrscheinlich ein, "dass das Schiff schwimmfähig bleibt". Schlepperboote seien in der Nähe, um sicherzustellen, dass die "Solong" von der Küste entfernt bleibe.
Kein Natriumcyanid an Bord
Die Reederei des Containerschiffs dementierte unterdessen Berichte, wonach die "Solong" mehrere Behälter mit Natriumcyanid geladen hatte. Natriumcyanid ist eine giftige Substanz, die das Ökosystem belasten kann. Die Container seien jedoch leer gewesen, hieß es in einer Mitteilung des in Hamburg ansässigen Unternehmens Ernst Russ.
Sollte der Frachter nahe Land untergehen oder auf Grund laufen, wird aber befürchtet, dass Diesel im Tank des Schiffs die Küste verpesten könnte.
- Mehr lesen: Kollision mit Frachtschiff: Öltanker in Flammen
Die "Solong" war Montagfrüh in der Nähe der Mündung des Flusses Humber mit dem vor Anker liegenden Tanker "Stena Immaculate" zusammengestoßen. Beide Schiffe waren in Brand geraten.
Tanker mit 35 Millionen Liter Flugzeugtreibstoff
Die "Stena Immaculate" hatte 220.000 Barrel (knapp 35 Millionen Liter) Flugzeugtreibstoff geladen, geht aus einer Mitteilung des Betreibers Crowley, einem US-Schifffahrts- und Logistikunternehmen, hervor. Die Ladung sei auf 16 voneinander getrennte Tanks verteilt gewesen. Mindestens ein Tank sei beim Aufprall beschädigt worden. Wie viel Treibstoff ins Wasser gelangt sein könnte, war zunächst unklar.
Auf Luftaufnahmen der BBC war ein klaffendes Loch auf der Backbord-Seite des Tankers zu sehen. Flammen waren keine mehr zu erkennen. Gas und Flüssigkeiten schienen aber an verschiedenen Stellen auszutreten, wie auf Videoaufnahmen zu erkennen war. Die Folgen des Unglücks für die Umwelt waren zunächst nicht abschätzbar, hieß es von den Behörden.
Suche nach vermisster Person abgebrochen
Insgesamt 36 Besatzungsmitglieder des Öltankers und des Containerschiffs seien sicher an Land gebracht worden, ein Mensch sei ins Krankenhaus gekommen. Wie die britischen Behörden mitteilten, wurde unterdessen die Suche nach einem vermissten Besatzungsmitglied des Frachtschiffs eingestellt, der Mann sei wahrscheinlich tot.
Das niederländische Bergungsunternehmen Boskalis wurde mit der Bergung der "Stena Immaculate" beauftragt. Vier Schiffe mit Löschmaterial seien auf dem Weg zur Unglücksstelle, sagte ein Sprecher. Die Gefahr, dass der Tanker auseinanderbreche, sei eher gering.
- Mehr lesen: Britische Gewässer weltweit am gefährlichsten
Zusammenfassung
- Nach dem Zusammenstoß zweier Schiffe vor der englischen Küste mit einem Toten ist ein Mann wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung festgenommen worden.
- Bei dem Verdächtigen handelt es sich laut der Polizei um einen 59 Jahre alten Mann. Laut BBC soll es sich dabei um den Kapitän des Containerfrachters "Solong" handeln.
- Das mit einem Tanker kollidierte und in Brand geratene Frachtschiff "Solong" könnte nach Einschätzung der Küstenwache sinken, meldete die britische Nachrichtenagentur PA.
- Die Reederei des Containerschiffs dementierte unterdessen Berichte, wonach die "Solong" mehrere Behälter mit Natriumcyanid geladen hatte.
- Sollte der Frachter nahe Land untergehen oder auf Grund laufen, wird aber befürchtet, dass Diesel im Tank des Schiffs die Küste verpesten könnte.
- Die Suche nach einem vermissten Besatzungsmitglied des Frachtschiffs wurde eingestellt.