APA/APA/AFP/TIMOTHY A. CLARY

Anbau von New Yorker Naturkundemuseum eröffnet

Das Naturkundemuseum zählt zu den beliebtesten Attraktionen New Yorks, aber auch zu den überfülltesten. Nach vielen Verzögerungen eröffnet jetzt ein neuer Erweiterungsbau an dem aus dem Film "Nachts im Museum" bekannten Haus - und Kritiker sind begeistert.

Viermal im Jahr wird in New York "Manhattanhenge" gefeiert. An diesen Tagen geht die Sonne exakt auf das Straßennetz Manhattans ausgerichtet unter. Dank des rechtwinkligen und ebenen Straßennetzes mit freiem Blick auf den Horizont gen Westen und dank der Bewegung der Erde um die Sonne erscheint dann jeweils der ganze oder der halbe Sonnenball wenige Minuten lang genau in den Hochhausschluchten und erleuchtet die Straßen. Der populäre Astrophysiker Neil deGrasse Tyson vom New Yorker Naturkundemuseum machte das Naturschauspiel vor einiger Zeit populär. Der Name ist an den mystischen Steinkreis "Stonehenge" in Großbritannien angelehnt.

In diesem Jahr kann das Phänomen erstmals vom American Museum of Natural History (AMNH) selbst aus bestaunt werden. Denn dessen Erweiterungsbau, der am Donnerstag (4. Mai) für Besucher eröffnet, ist mit einer großen Glasfassade genau darauf ausgerichtet. Unter anderem das Phänomen "Manhattanhenge" inspirierte Architektin Jeanne Gang zu dem hellen, lichtdurchfluteten Bau mit geschwungenen Linien, der von innen an eine Art Tunnelsystem in einem Berg erinnert. Das Gebäude solle "alle Menschen anziehen", sagt Gang.

Das vor rund 150 Jahren eröffnete Museum in Manhattan direkt am Central Park informiert über viele Bereiche der Wissenschaft, unter anderem Tiere, Pflanzen, Klimawandel, die Entstehung der Erde, Umweltschutz und das Weltall. Weltberühmt ist das AMNH spätestens seit der Erfolgskomödie "Nachts im Museum", in der Hauptdarsteller Ben Stiller einen Job als Nachtwächter annimmt - und feststellen muss, dass die Ausstellungsstücke nachts zum Leben erwachen.

Fast zehn Jahre lang haben Planung und Bau des rund 22.000 Quadratmeter großen und rund 465 Millionen Dollar (etwa 420 Millionen Euro) teuren Anbaus gedauert, unter anderem die Corona-Pandemie sorgte für zahlreiche Verzögerungen. Der offiziell "Richard Gilder Center for Science, Education, and Innovation" betitelte Anbau fügt sich in das aus vielen anderen Gebäuden zusammengesetzte, mehrere Straßenblocks große Museum ein. Er bietet einerseits Platz für Ausstellungen, Räume zum Lernen und Forschen, Archiv-Stauraum und ein Restaurant - und soll andererseits die Besucherströme durch das ganze Museum vereinfachen, regulieren und besser verteilen. Denn das AMNH gehört zu den beliebtesten Attraktionen New Yorks und war mit mehreren Millionen Besuchern pro Jahr stets so überfüllt, dass der Anbau nötig geworden war.

Es werde eine "großer Freude" sein, Besucher in dem neuen Gebäude zu begrüßen, sagte Sean Decatur, der gerade als erster Schwarzer die Leitung des Museums übernahm - als Nachfolger von Ellen Futter, die rund 30 Jahre lang als erste Frau an der Spitze der Institution gestanden hatte.

Berühmt sind aus dem Museum vor allem die riesigen Dinosaurier-Skelette sowie lebensgroße Nachahmungen von Elefanten, Löwen und einem Blauwal, der in einem Ausstellungsraum von der Decke hängt. Die Ausstellungsobjekte im neuen Anbau sind dagegen eher klein: Hier geht es vor allem um Insekten und sogar lebendige Schmetterlinge gibt es zu bestaunen.

Der eigentliche Star aber ist das Gebäude. Als "spektakulär" lobte die "New York Times" den mit öffentlichen Mitteln und Spenden finanzierten Bau: "Ein poetisches, fröhliches, theatralisches Werk öffentlicher Architektur und eine hochanspruchsvolle skulpturale Fantasie".

ribbon Zusammenfassung
  • Das Naturkundemuseum zählt zu den beliebtesten Attraktionen New Yorks, aber auch zu den überfülltesten.
  • Nach vielen Verzögerungen eröffnet jetzt ein neuer Erweiterungsbau an dem aus dem Film "Nachts im Museum" bekannten Haus - und Kritiker sind begeistert.
  • Denn das AMNH gehört zu den beliebtesten Attraktionen New Yorks und war mit mehreren Millionen Besuchern pro Jahr stets so überfüllt, dass der Anbau nötig geworden war.