30 Jahren nach Mercurys Tod - Die Queen-Show geht weiter
Ein echter Gänsehautmoment. Und der legendäre Sänger bekommt jedes Mal tosenden Applaus. 30 Jahre nach seinem frühen Tod ist Freddie Mercurys Popularität ungebrochen.
"Wenn ich nicht mehr singen kann, Darling, dann werde ich sterben, dann falle ich tot um", soll der an Aids erkrankte Mercury gesagt haben - wenige Monate, bevor er am 24. November 1991 in London an den Folgen einer Lungenentzündung starb. Das erzählt Anita Dobson, Ehefrau von Queen-Gitarrist Brian May, in einer neuen BBC-Dokumentation. "Freddie Mercury: The Final Act" widmet sich den tragischen letzten Monaten des genialen Musikers und flamboyanten Entertainers mit der Vier-Oktaven-Stimme.
Von der großen Bühne zog sich Mercury bereits 1986 auf dem Höhepunkt zurück. Queens Mammutkonzert vor 120.000 Zuschauern im Knebworth Park ist sein letztes mit der Gruppe, die für Welthits wie "We Will Rock You", "Radio Ga Ga" oder "Another One Bites The Dust" steht. Dass es eines Tages ohne ihn weiter gehen könnte, ahnt er. "Das ist der Überlebensinstinkt der Band. Wenn ich mal plötzlich nicht mehr da sein sollte, werden sie mich ersetzen", sagt er Mitte der 80er in einem Interview und grinst. "Aber es wird nicht leicht, mich zu ersetzen."
Er nimmt noch zwei komplette Alben mit seinen Bandkollegen auf. "The Miracle" wird 1989 veröffentlicht, "Innuendo" erscheint im Februar 1991 und enthält die vielsagende Single "The Show Must Go On". Zu diesem Zeitpunkt weiß Mercury, dass ihm nur noch wenig Zeit bleibt. Seine schwindenden Kräfte nutzt der gesundheitlich schwer gezeichnete Musiker, um weitere Songs einzusingen, letztmals im Mai. Sie sind auf dem letzten Album "Made In Heaven" zu hören, das 1995 posthum erscheint.
Nach dem Freddie-Mercury-Tribute-Konzert im April 1992, bei dem die verbleibenden Queen-Musiker im Wembley-Stadion mit Stars wie George Michael, Lisa Stansfield, Elton John und David Bowie auf der Bühne stehen, veröffentlichen Gitarrist May und Drummer Roger Taylor Soloalben. Bassist John Deacon setzt sich zur Ruhe. "Wir hatten nicht gedacht, dass wir noch einmal zusammen Musik machen", sagt Taylor in der TV-Dokumentation "The Show Must Go On". Doch es kommt anders.
Der weltweite Erfolg des Musicals "We Will Rock You", das 2002 in London Premiere feiert, wird zum Impulsgeber für eine neue Bandzukunft. Nach einigen Einzelauftritten folgt das von allen unerwartete Live-Revival: Mit Paul Rodgers, dem ehemaligen Sänger von Free ("Alright Now") und Bad Company ("Can't Get Enough"), begeben sie sich mehrmals auf Tournee und veröffentlichen als Queen + Paul Rodgers sogar ein Album: "The Cosmos Rocks".
Mit dem Ende dieser Kooperation 2008 schien das Aus für die Live-Ambitionen der Band besiegelt - bis wenige Monate später Spike Edney, Stammkeyboarder der Band seit Mitte der 80er-Jahre und inoffiziell fünftes Bandmitglied - zufällig im Fernsehen den Auftritt eines gewissen Adam Lambert bei der US-Castingshow "American Idol" mitverfolgte. Kurzerhand griff er zum Hörer und rief Roger Taylor an mit dem Tipp: "Den solltest Du Dir anschauen". Der Rest ist Geschichte. Seit 2012 sind Queen + Adam Lambert regelmäßig auf Tournee und spielen weltweit Konzerte, in denen der US-Sänger mittlerweile einen Großteil der anfangs skeptischen Queen-Fans von sich überzeugen konnte.
Der biografische Kinofilm "Bohemian Rhapsody", für den Hauptdarsteller Rami Malek mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, gewann eine neue Generation von Fans für die Musik von Mercury und Queen - und ließ Verkaufs- und Streamingzahlen in die Höhe schnellen. May verriet kürzlich, dass es Überlegungen für eine Fortsetzung gibt.
30 Jahre nach dem Tod von Freddie Mercury, der am 5. September 75 geworden wäre, lebt sein Mythos weiter. Queen füllen immer noch die großen Hallen und treten gelegentlich sogar in Stadien auf. Ab Mai nächsten Jahren versuchen sie, die bereits zwei Mal verschobene Europa-Tournee über die Bühne zu bringen, leider ohne Österreich-Termin, dafür aber mit allein zehn Konzerten in der Londoner o2-Arena, bei denen Freddie Mercury sicher wieder auf der Leinwand erscheint - "live" auf der Bühne, auch über 30 Jahre nach seinem Tod.
(S E R V I C E - www.queenonline.com)
Zusammenfassung
- Vor 30 Jahren starb der legendäre Queen-Frontmann Freddie Mercury.
- Wenn die Band, die inzwischen als Queen + Adam Lambert mit ihrem neuen Frontmann auf Tournee geht, den unsterblichen Klassiker "Bohemian Rhapsody" anstimmt, dann wird Mercury auf der Leinwand vom Band eingespielt.
- "Freddie Mercury: The Final Act" widmet sich den tragischen letzten Monaten des genialen Musikers und flamboyanten Entertainers mit der Vier-Oktaven-Stimme.