Willow Project: Warum Teenager den Weltuntergang sehen
Die US-Regierung hat Anfang März ein umstrittenes Ölbohrprojekt des Energiekonzerns Conoco Phillips in Alaska genehmigt. Auf staatlichem Gebiet in Alaska sollen in den kommenden Jahrzehnten rund 600 Millionen Barrel Öl gefördert werden. Damit wollen die USA unabhängiger von Öl-Importen aus dem Ausland werden.
Auf Kosten der Umwelt
Präsident Joe Biden hatte im Wahlkampf eigentlich versprochen, keine weiteren Bohrungen auf staatlichem Boden zuzulassen. Nun handelte er anders. Die Kosten für das Projekt mit dem Namen "Willow" werden auf rund acht Milliarden Dollar geschätzt.
Laut Berechnungen könnte das Projekt 9,2 Millionen Tonnen CO2 freisetzten. Das ist so viel, wie zwei Millionen Verbrennerautos in einem Jahr verursachen, so das "Momentum Institut".
Zoomer mobilisieren
In den sozialen Medien machen junge Menschen weltweit gegen das "Willow project" mobil. Es sei "das Ende der Welt" schreibt ein User auf Twitter.
https://twitter.com/tkachukiecheese/status/1635383193259094016?s=20
Der Bruch des Wahlversprechens sorgt bei der jungen Generation für absolutes Unverständnis. Auch die amerikanische Politikerin Alexandria Ocasio-Cortez bezieht Position gegen das Projekt. Sie schreibt, dass die Öl-Förderung in Alaska 287 Millionen Tonnen CO2 freisetzen würde, das seien 20 Milliarden US-Dollar Schaden an dem Klima.
https://twitter.com/RepAOC/status/1635367601726685186?s=20
Vor allem auf TikTok wird gegen das Projekt mobilisiert.
https://twitter.com/MarkRuffalo/status/1631306735746002944?s=20
Offizielle Reaktionen aus dem Weißen Haus auf die Proteste gab es noch keine.
Politik will Energie-Unabhängigkeit und Beschäftigung
Nach Angaben von Conoco Phillips wird das Projekt in der Bauphase 2.500 und langfristig 300 Arbeitsplätze schaffen. Das Unternehmen rechnet mit einer Fördermenge von 180.000 Barrel Öl pro Tag. Dem Staat und der Region soll das Projekt Milliarden an Einnahmen durch Steuern und Lizenzgebühren bringen, weshalb es auch in der Region Unterstützung genießt. Umweltgruppen weisen hingegen auf Schäden für Umwelt und Klima hin, die bei der Erdölbohrung entstehen. Es wird mit Klagen gerechnet.
Zusammenfassung
- Auf dem Kurzvideoportal TikTok fragen junge Menschen nach Berichterstattung zum Willow Projekt.
- Dabei geht es um Öl-Bohrungen in Alaska, die der US-Bundespräsident Biden nun ermöglicht hat.
- Damit hat er ein Wahlversprechen gebrochen, die jungen Menschen sehen darin die Besiegelung der Klimakatastrophe.