Töpperwiens Häf'n-Hölle: "Ich hatte Todesangst"
Der 50-jährige Reality-TV-Currywurstmann Chris Töpperwien streitet vor Gericht in Wiener Neustadt. Was die Gegenseite für Betrug hält, ist für Chris Töpperwien alles sauber, ein Missverständnis, nicht so schlimm oder es stand ihm zu. Für seinen Verteidiger waren die 18 Straftaten, die ihm von seiner Ex-Firma vorgeworfen werden, "patschert". Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Versionen der Geschichte gehen weit auseinander. Dass aber Dinge, die er laut Gegenseite gestohlen haben soll, in Instagram-Beiträgen des 50-Jährigen in seinem Haus sichtbar sind, kam vor Gericht zur Sprache.
Töpperwien in der "Hölle": "Hatte Todesangst"
Töpperwien verriet nun der "Bild" und "Goodbye Deutschland" seine ganze Wahrheit. Und, wenig überraschend, über veruntreutes Geld, gestohlene Grillkohle und widerrechtlich benützte Firmenkreditkarten spricht er nicht. Sehr wohl aber über die Hölle, die er durchgestanden hat. Er habe "Todesangst" gelitten, war umgeben von Wimmern und Schreien. Entmenschlicht, habe er sich gefühlt, wie der "letzte Dreck".
Wo der 50-Jährige dieses Tal der Schmerzen durchschreiten musste? In Bayern und Österreich. Dort war er insgesamt 12 Tage in U-Haft, bevor in seine Mutti mit 25.000 Euro Kaution auslöste.
"Nasser, schwarzer Keller"
Nach der Passkontrolle in München wurde Töpperwien abgesondert. Gegen ihn lief ein internationaler Haftbefehl. Wie sich die erste Nacht in U-Haft laut dem Currywurstmann zugetragen hat? "Man hat mich in so einen nassen, schwarzen Keller geschmissen, von abends 19.30 Uhr bis morgens früh um sieben. Da gab es kein Fenster", zitiert die "Bild" den Angeklagten. Dann, malt er ein dramatisches Bild, gab es dort ein Licht, das brannte und eine große schwere Eisentür. Ganz so schwarz wird der Keller also vielleicht doch nicht gewesen sein.
Hört sich nach einem dramatischen Erlebnis an. Töpperwien war so fertig, er musste kotzen. "Ich fühlte mich einfach machtlos, als hätte man mir die Eier abgeschnitten." Panisch und in Todesangst harrte er im deutschen Kerker seiner ungewissen Zukunft. "Ich dachte, ich komme hier nie wieder raus", schildert er.
12 Tage U-Haft
"Nie wieder" war dann knappe zwei Wochen später. In der Zwischenzeit musste er Qualen durchstehen, der er sich in Interviews von der Seele redet. Bei der Leibesvisitation musste er etwa Ehering, Brille, Mütze und Klamotten ausziehen. In der Nacht hörte er Schlüsselklirren und Schritte am Gang vor seiner Zelle. Wärter, die sprechen. "Ein erniedrigendes Gefühl", teilt Töpperwien für "Goodbye Deutschland" sein Trauma mit jedem, der auf Instagram auf den Trailer klickt.
Nach 12 Tagen konnte Töpperwien dann die Sonne wiedersehen und die frische, österreichische Luft der Freiheit auf seiner Haut fühlen. Mama Töpperwien sei Dank.
Zurück in die Hölle: Prozess in Österreich geht weiter
Bald könnte es aber zurück in die "Hölle" des österreichischen Strafvollzugs gehen. Am 26. August geht der Prozess in Wiener Neustadt weiter. Dann soll ein Zeuge helfen aufzuklären, ob es Absprachen zur Entlohnung von Töpperwiens Ehefrau Nicole gab, obwohl nur ihr Mann Geschäftsführer war.
Im für ihn schlimmsten Fall drohen dem Reality-TV-Star drei Jahre Haft in Österreich.
Zusammenfassung
- Reality-Currywurstmann Chris Töpperwien steht in Niederösterreich vor Gericht.
- Zwischen den Prozesstagen schildert er die dramatischen Ereignisse seiner Haftzeit.
- Er durchlebte die Hölle, glaubte, nie wieder die Luft der Freiheit schnuppern zu können.
- Seine schier endlos dauernde Qual nahm schließlich durch einen rettenden Engel ein Ende.
- Nach 12 Tagen U-Haft in Bayern und Österreich löste ihn die Mama aus.