Musk vs. Zuckerberg: Twitter droht Meta mit Klage
Ein Twitter-Anwalt habe Meta in einem Brief vorgeworfen, für Threads vertrauliche Informationen und internes Wissen des Kurznachrichtendienstes verwendet zu haben, schrieb die Website "Semafor" am Donnerstag und veröffentlichte eine Kopie des Schreibens. "Wettbewerb ist in Ordnung, Schummeln nicht", äußerte sich Twitter-Besitzer Elon Musk dazu.
Meta weist Anschuldigungen zurück
In dem Brief behauptete Twitters und Musks Anwalt Alex Spiro unter anderem, Meta habe gezielt dutzende Ex-Beschäftigte des Kurznachrichtendienstes eingestellt, die über vertrauliche interne Informationen verfügten. Musk hatte seit der Übernahme im vergangenen Oktober tausende Mitarbeiter abgebaut. Viele von ihnen fanden neue Jobs bei anderen Tech-Konzernen.
Sogenannte Non-Compete-Auflagen, mit denen Arbeitgeber für einen bestimmten Zeitraum die Beschäftigung bei Konkurrenten verbieten, sind in Kalifornien untersagt. Bei Meta seien die Anschuldigungen zurückgewiesen worden, schrieb "Semafor". So arbeiteten in dem Entwicklerteam von Threads keine ehemaligen Twitter-Beschäftigten, hieß es.
Greift Meta öffentliche Twitter-Daten ab?
Auch warnte Spiro Meta davor, bei Twitter öffentlich verfügbare Daten abzugreifen - etwa darüber, wer wem beim Kurznachrichtendienst folgt. Bisher gab es keine Hinweise darauf, dass Meta so etwas betreiben würde. Auch hätte Threads dies nicht unbedingt nötig, da die App auf bestehenden Verbindungen zwischen Instagram-Nutzern aufbauen kann.
Twitter reduzierte am Wochenende die Zahl der Tweets, die man kostenlos sehen darf, auf 1.000 pro Tag - und verärgerte damit viele Nutzer. Die Maßnahme wurde mit angeblichen Datenabgriffen erklärt.
30 Millionen Downloads
Meta hatte seine Twitter-Konkurrenz-App in der Nacht auf Donnerstag veröffentlicht. Threads gilt als bisher stärkster Rivale für Twitter, unter anderem weil die App auf eine Basis von mehr als einer Milliarde Nutzer-Accounts von Metas Foto- und Video-App Instagram zurückgreifen kann.
Schon am ersten halben Tag kam Threads auf 30 Millionen Nutzer, wie Meta-Chef Mark Zuckerberg verkündete. Sein Threads-Account hat inzwischen mehr als zwei Millionen Follower.
Zusammenfassung
- Twitter-Besitzer Elon Musk hat dem Facebook-Mutterkonzern Meta wegen dessen neuer Plattform Threads eine Klage angedroht.
- In einem am Donnerstag von der Website "Semafor" veröffentlichten Brief schreibt Musk-Anwalt Alex Spiro an Meta-Chef Mark Zuckerberg, Meta habe "rechtswidrig Betriebsgeheimnisse und anderes geistiges Eigentum" von Twitter veruntreut.
- So habe Meta zahlreiche frühere Twitter-Mitarbeiter eingestellt, die nach wie vor Zugang zu "Betriebsgeheimnissen und anderen höchst vertraulichen Informationen" von Twitter gehabt hätten.