Handelskrieg
USA erhöhen Zölle für China auf 145 Prozent, Börsen tiefrot
Das Weiße Haus veröffentlichte nun das Dekret zu Trumps Zollwende, die er am Mittwoch verkündet hatte. In der Erläuterung dazu heißt es, in die 125 Prozent, die Trump eigentlich für China angekündigt hatte, sei der Aufschlag vom März für Peking noch nicht eingerechnet gewesen
Trump hatte den Satz für die Volksrepublik ja am Mittwoch nach eigenen Angaben zunächst auf 125 Prozent erhöht - dies gilt jedoch zusätzlich zu einem Aufschlag von 20 Prozent vom März, wie nun klar wurde.
Kehrtwende, Börsen dennoch tiefrot
Die US-Regierung hatte den 20-prozentigen Zoll im März mit dem Schmerzmittel Fentanyl aus China begründet, das in den USA als Droge verkauft wird.
Für alle anderen Handelspartner gilt mit Veröffentlichung des Dekrets für 90 Tage nun der Mindestsatz von 10 Prozent.
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Die US-Börsen haben sich am Donnerstag im Verlauf wieder deutlich in die Verlustzone begeben. Die zuletzt angekündigte 90-tägige Zollpause konnte am Vortag möglicherweise unter Investoren noch für ein kurzes Verschnaufen sorgen, allerdings geht der Handelskonflikt mit China im vollen Gang weiter.
Der Dow Jones quittierte den Zollaufschlag mit einem Abschlag von rund fünf Prozent bei 38.565,36 Einheiten. Der S&P-500 notierte mit scharlachroten minus 5,74 Prozent bei 5.142,98 Zählern. Der Technologieindex Nasdaq Composite rasselte 6,47 Prozent auf 16.016,57 Punkte ins Minus.
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Laut Marktbeobachtern dürften Investoren die durch die US-Handelspolitik angerichteten Schäden an der Konjunktur evaluieren. Zuletzt hatte sich unter anderem die ehemalige Notenbankgouverneurin und Ex-Finanzministerin Janet Yellen zu Wort gemeldet und verlautbart, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession gestiegen sei.
Nike mit minus 11,2 Prozent
Mit Blick auf die größten Kursverluste im US-Leitindex stachen Nike mit minus 11,2 Prozent hervor. Die Anteile des Sportartikelherstellers haben seit Jahresanfang 30 Prozent an Wert verloren.
Ebenfalls deutlich unter Druck standen die Anteile von Nvidia, die sich um 9,2 Prozent verbilligten. Seit Jahresbeginn verloren die Aktien 22 Prozent.
Bei General Motors (minus 6,4 Prozent) und Ford (minus 6,1 Prozent) wurden ebenso im Autobereich klare Abgaben verbucht. Hier verwiesen Marktexperten auf negative Analystenstimmen von UBS und Goldman Sachs.
Trump pausiert Zölle: Wie geht es nun weiter?
Zusammenfassung
- Im Handelsstreit mit China geht US-Präsident Donald Trump noch härter vor als bisher bekannt.
- Der Zollaufschlag für China steigt auf insgesamt 145 Prozent.
- Die US-Börsen bewegten sich wieder deutlich in die Verlustzone.