560 Mio. Betroffene: Ticketmaster bestätigt Cyberangriff
Der auch in Österreich präsente US-Konzertkarten-Verkäufer Ticketmaster hat Berichte über einen Cyberangriff mit möglichen Auswirkungen auf 560 Millionen Kund:innen bestätigt.
Der Ticketmaster-Mutterkonzern Live Nation Entertainment informierte die US-Börsenaufsicht am Freitag über das Datenleck. Das Unternehmen erklärte, es habe den Hackerangriff am 20. Mai bemerkt und spezialisierte Firmen mit einer Untersuchung beauftragt.
Namen, Adressen und Kreditkarteninfos standen zum Verkauf
Die Hackergruppe ShinyHunters hatte zuvor im Darkweb einen Cyberangriff auf Ticketmaster verkündet und Daten von 560 Millionen Kunden zum Kauf angeboten, darunter deren Namen, Adressen und Kreditkarteninformationen. Die Gruppe verlangte eine Lösegeldzahlung von 500.000 Dollar (460.744,56 Euro).
"Wir arbeiten daran, das Risiko für unsere Nutzer und das Unternehmen zu minimieren, und haben die Strafverfolgungsbehörden benachrichtigt und arbeiten mit ihnen zusammen", erklärte Live Nation. Der Vorfall werde "keinen wesentlichen Einfluss auf unser gesamtes Geschäft oder auf unsere finanzielle Situation haben".
Die australische Regierung hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass sie Untersuchungen zu dem Hackerangriff eingeleitet habe. Die US-Bundespolizei FBI bot ihre Hilfe an.
Video: Wie schützen vor Cyberangriffen?
US-Regierung brachte Kartellklage ein
Ticketmaster war im Jahr 2010 von Live Nation übernommen worden, das zu einem globalen Riesen der Live-Event-Branche aufstieg. Ticketmaster steht in den USA bereits seit Jahrzehnten wegen der Servicegebühren und Ticketkosten in der Kritik.
Das US-Justizministerium reichte in der vergangenen Woche eine Kartellklage ein, in der sie Ticketmaster und Live Nation vorwarf, ihre beherrschende Marktstellung missbraucht zu haben, um die Ticketpreise nach oben zu treiben und Wettbewerber vom Markt zu drängen.
Zusammenfassung
- Der Hackerangriff auf den US-Konzertkarten-Verkäufer Ticketmaster wurde nun von dem Unternehmen selbst bestätigt.
- Etwa 560 Millionen Kund:innen könnten betroffen sein. Ticketmaster ist auch in Österreich aktiv.
- Die Hackergruppe ShinyHunters hatte zuvor im Darkweb einen Cyberangriff auf Ticketmaster verkündet und Daten von 560 Millionen Kunden zum Kauf angeboten, darunter deren Namen, Adressen und Kreditkarteninformationen.
- Die australische Regierung hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass sie Untersuchungen zu dem Hackerangriff eingeleitet habe. Die US-Bundespolizei FBI bot ihre Hilfe an.