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Zivilschutzwarnung, Blackout, Bahn-Sperren: Unwetter wüten in Tirol

Eine Unwetterfront mit teils Sturmböen, Hagel und Regen ist Dienstagnachmittag über Tirol gezogen und hat unter anderem für eine Zivilschutzwarnung, Stromausfälle, Straßen- sowie Bahnstrecken-Sperren gesorgt. Für Dienstag gibt es weitere Unwetterwarnungen auch für Teile Salzburgs, Kärntens und der Steiermark.

Nachdem Unwetter am Montag in Kärnten große Verwüstungen angerichtet haben, fegen am Dienstag heftige Gewitter und Sturmböen über Tirol. Die GeoSphere Austria (vormals ZAMG) hat für den Westen sowie den Süden Österreichs Unwetterwarnung ausgegeben.

In der Gemeinde Silz im Bezirk Imst wurde eine Zivilschutzwarnung ausgesprochen, teilte das Land Tirol mit. Der Bürgermeister der Gemeinde bat die Bevölkerung, vorerst die Gebäude nicht zu verlassen - und zwar wegen herumfliegender Teile durch abgedeckte Dächer.

Zugstrecken unterbrochen

Wegen Unwetterschäden fuhren zwischen Innsbruck Hauptbahnhof und Landeck-Zams vorerst keine Fernverkehrszüge. Überdies war die Bahnstrecke zwischen Telfs-Pfaffenhofen und Imst-Pitztal Bahnhof unterbrochen. Die Dauer der Sperren war vorerst nicht absehbar, hieß es seitens der ÖBB. Es kam offenbar zu massiven Schäden an der Oberleitung.

Laut der Unwetterzentrale wurden in Innsbruck zwischenzeitlich Windspitzen bis zu 161 km/h erreicht. Schäden größeren Ausmaßes waren in der Landeshauptstadt aber vorerst nicht bekannt.

Nach Informationen des landeseigenen Netzbetreiber Tinetz waren gegen 16.00 Uhr zudem 368 Trafostationen in 34 Gemeinden von Stromausfällen betroffen. Vor allem im Pitztal wurden die Störtrupps auf Trab gehalten.

Straßensperren durch umgestürzte Bäume

Auch auf den Straßen kam es - vor allem wegen umgestürzter Bäume - zu vereinzelten Sperren. So etwa auf der Inntalautobahn (A12) bei Telfs in Richtung Kufstein, wie der ÖAMTC der APA mitteilte. Mittlerweile war aber wieder eine Fahrspur frei, hieß es. Im Roppener Tunnel im Oberland hatten die Unwetter einen Stromausfall zur Folge, auch hier kam es zu einer Sperre.

Der ÖAMTC verwies auf den herrschenden starken Reiseverkehr und daraus resultierende Staus. Von nicht unbedingt notwendigen Fahrten sollte man vorerst absehen.

Blackout bei Gondeln

In mehreren Erstmeldungen der Leitstelle Tirol war zudem von Bergnotfällen die Rede, etwa im Karwendelgebirge, aber auch in Münster und Imst. In der Zillertal Arena im gleichnamigen Tal standen laut einem Bericht der Tirol-Ausgabe der "Kronen Zeitung" wegen eines Stromausfalles die Gondeln still.

Auch Hütten waren betroffen. Zahlreiche Wanderer - darunter viele Kinder - warteten deshalb an der Bergstation, hieß es. Sie sollen mit Bussen ins Tal gebracht werden.

ribbon Zusammenfassung
  • Eine Unwetterfront mit teils Sturmböen, Hagel und Regen ist Dienstagnachmittag über Tirol gezogen und hat unter anderem für Zivilschutzalarm, lokale Stromausfälle, Straßen- sowie Bahnstrecken-Sperren gesorgt.
  • Rund 100 Feuerwehreinsätze etwa wegen umgestürzter Bäume wurden vor allem aus dem Oberland - und dabei besonders dem Bezirk Imst - gemeldet.
  • Lokale Stromausfälle sorgten unter anderen dafür, dass mehrere Gondel-Fahrgäste gerettet werden mussten.
  • Für Dienstag gibt es weitere Unwetterwarnungen auch für Teile Salzburgs, Kärntens und der Steiermark.