Wie gefährlich ist bekifftes Autofahren?

In Österreich ist Cannabis verboten, in Deutschland wurde es am 1. April legalisiert. 

Wer aber bekifft Auto fahren will, muss sich seit 22. August an neue Regeln halten. Für den Wirkstoff THC wurde der Grenzwert von 0,1 Nanogramm pro Milliliter Blut auf 3,5 Nanogramm erhöht. Das entspricht etwa 0,2 Promille Blutalkohol.

• Mehr lesen: Cannabis am Steuer: Dieser Grenzwert gilt nun in Deutschland

Aber wie verändert Cannabis das Fahrverhalten? Für Café Puls haben drei Personen den Test gemacht.

Zu schnell und kein Multitasking

Aus rechtlichen Gründen maskiert und in einem Fahrschulauto samt Fahrlehrer, damit er vorsorglich den Fuß auf der Bremse haben kann, sollen sie zweimal einen kleinen Parkour meistern. Einmal nüchtern, einmal bekifft.

Ein Teilnehmer erklärt noch: "Ich glaube, ich fahre jetzt besser als vorher", aber schnell wird klar: Das ist nicht der Fall.

• Mehr lesen: In Deutschland darf gekifft werden: Was ab sofort gilt

Die Tester:innen fahren berauscht in der Regel zu schnell, bremsen später, halten die Spur nur mehr schlecht und haben Schwierigkeiten beim Multitasking. Das Blinken beim Einparken wird da schon mal gerne vergessen.

Größere Risikobereitschaft

Keine große Überraschung für Verkehrspsychologin Bettina Schützhofer, denn "Cannabis beeinflusst die Raum-Zeit-Wahrnehmung". Die Einschätzung von Geschwindigkeit und Distanz werde durch Marihuana-Konsum beeinträchtigt. Auch seien Gewohnheitskonsument:innen "risikobereiter".

Wie gut man die Situation noch einschätzen könne, wenn man bekifft sei, könne auch nur schwer am THC-Grenzwert festgemacht werden. "Im Unterschied zu Alkohol gibt's bei Cannabis keine Korrelation zwischen Beeinträchtigung und Nanogramm im Blut. Man kann bei einem Nanogramm schon beeinträchtigt sein und bei drei scheinbar nicht", betonte Schützhofer.

• Mehr lesen: Bubatz in Berlin legal - und jetzt?

Klar wird durch das Experiment: Dem eigenen Einschätzungsvermögen sollte man nach Cannabis-Konsum kritisch gegenüberstehen.