Wahrscheinlichkeit für Mega-Beben in Japan gestiegen
Die Berechnungen der Experten beziehen sich auf den sogenannten Nankai-Graben: Der etwa 800 Kilometer lange Graben verläuft vor der japanischen Westküste im Pazifik, wo zwei tektonische Platten aufeinandertreffen. In den vergangenen 1.400 Jahren ereignete sich am Nankai-Graben den Angaben zufolge alle 100 bis 200 Jahre ein Mega-Beben, zuletzt im Jahr 1946.
"Das letzte Beben ist 79 Jahre her und die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Bebens steigt jedes Jahr um etwa ein Prozent", erläuterte ein Vertreter des Expertengremiums. Die Folgen wären verheerend: Schätzungen zufolge könnten kleinere Inseln vor der Küste von mehr als 30 Meter hohen Tsumani-Wellen überrollt werden. Aber auch dicht besiedelte Gebiete auf den japanischen Hauptinseln Honshu und Shikoku würden binnen Minuten von riesigen Wellen getroffen.
Im August vergangenen Jahres hatte die japanische Wetter- und Erdbebenbehörde nach einem Erdbeben der Stärke 7,1 erstmals seit der Einrichtung eines neuen Warnsystems im Jahr 2011 vor einem Mega-Beben am Nankai-Graben gewarnt. Die Erdbeben-Warnung löste vielerorts Panikkäufe aus, wurde nach einer Woche aber wieder aufgehoben.
Japan liegt in einem der tektonisch aktivsten Gebiete der Welt. Der Inselstaat wird jedes Jahr von etwa 1.500 Erdbeben erschüttert, die meisten davon sind weniger stark.
Zusammenfassung
- Das Risiko eines Mega-Bebens in Japan ist auf 75 bis 82 Prozent in den nächsten 30 Jahren gestiegen, so ein Expertengremium der Regierung.
- Der Nankai-Graben, ein 800 Kilometer langer Graben vor der japanischen Küste, ist der Hauptfokus der Berechnungen und könnte Tsunamis mit Wellen über 30 Meter verursachen.
- Japan wird jährlich von etwa 1.500 Erdbeben erschüttert, wobei die Wahrscheinlichkeit eines Mega-Bebens am Nankai-Graben jährlich um ein Prozent steigt.