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Höchststrafe für Islamisten wegen Dreifachmord in Nizza

Heute, 19:24 · Lesedauer 2 min

Ein islamistischer Tunesier, der 2020 in der Basilika von Nizza drei Menschen mit einem Messer getötet hat, ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Mit der Verhängung der Höchststrafe wegen Mordes und Mordversuchs mit terroristischem Hintergrund entsprach das Gericht in Paris am Mittwoch der Forderung der Staatsanwaltschaft. Dem Täter wird vorgeworfen, in der südfranzösischen Stadt am 29. Oktober 2020 drei Menschen ermordet und sieben weitere schwer verletzt zu haben.

Einsatzkräfte schossen den Täter damals nieder. Er überlebte schwer verletzt. Frühestens in 30 Jahren kann nach dem Urteil eine Freilassung des heute 25-Jährigen geprüft werden.

Am Montag hatte der Angeklagte Brahim Aouissaoui überraschend ein Geständnis abgelegt und seine Tat in Zusammenhang mit Leid gestellt, das nach seiner Darstellung Muslimen zugefügt wird. "Sie töten jeden Tag Muslime", sagte der Angeklagte mit Blick auf die westliche Welt. "Und diese Muslime, die sterben, sind unschuldig. Haben sie nicht auch eine Familie?" Zum Prozessbeginn hatte der Angreifer noch vorgegeben, sich an nichts erinnern zu können.

Den Ermittlungen zufolge war der Angreifer kurz zuvor über Italien nach Frankreich gekommen. Auf seinen Mobiltelefonen wurden Fotos mit Bezug zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gefunden. In einer Audiodatei bezeichnete der Verdächtige Frankreich als ein "Land der Ungläubigen".

Tat folgte kurz nach Terroraufruf gegen Frankreich

Der Angriff in der Kirche folgte nur wenige Tage nach einem Aufruf des Terrornetzwerks Al-Kaida, den Franzosen "in ihren Kirchen die Kehle durchzuschneiden". Der Aufruf war eine Reaktion auf die erneute Veröffentlichung der umstrittenen Mohammed-Karikaturen durch das Satiremagazin "Charlie Hebdo", die 2015 zu einem Anschlag auf die Redaktion mit zwölf Toten geführt hatte. Anlässlich des Prozesses gegen Helfer der Attentäter hob die Zeitschrift einige der Karikaturen 2020 erneut auf das Titelblatt.

Zusammenfassung
  • Ein islamistischer Tunesier wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, nachdem er 2020 in der Basilika von Nizza drei Menschen getötet und sieben weitere schwer verletzt hatte.
  • Der Angriff folgte einem Aufruf des Terrornetzwerks Al-Kaida, der im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen stand, und der Täter hatte Verbindungen zur Terrormiliz IS.
  • Frühestens in 30 Jahren kann die Freilassung des heute 25-Jährigen geprüft werden, nachdem er von Einsatzkräften niedergeschossen und schwer verletzt überlebt hatte.