"Vertuschung": Anwalt schlägt nach AUA-Hagelflug Alarm
Für die Passagiere war es am 9. Juni ein ordentlicher Schrecken: Der Flug von Mallorca nach Wien kam in einen Hagelsturm. Dabei wurde das Flugzeug schwer beschädigt.
Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft Korneuburg gegen Unbekannt wegen Verdachts der fahrlässigen Gemeingefährdung.
"Wahnsinn"
Gegenüber des "Kurier" spricht nun ein Anwalt von Vertuschungsversuchen seitens der Airline. Denn: Die Ermittler hätten immer noch nicht Zugang zum Flugdatenschreiber (FDR), dem Cockpit Voice Recorder (CVR) des Flugzeugs oder auch dem Wetterradar. Laut dem Bericht wurde die Sicherstellung seitens der Staatsanwaltschaft am 10. Juli angeordnet.
Anwalt Wolfgang List sieht hier Vertuschungsversuche. "Es kann nicht sein, dass eine Verwaltungsbehörde wie die Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) und die AUA verhindern, dass die Staatsanwaltschaft ermittelt. Das ist ein Wahnsinn, wir leben doch in einem Rechtsstaat. Der Staatsanwalt ist Herr des Ermittlungsverfahrens und er bestimmt, was passiert", so List.
Demnach hakt es bei der Einstufung des Vorfalls seitens des zuständigen Verkehrsministeriums. Laut "Kurier" habe es laut Expert:innen bei dem AUA-Vorfall mindestens eine "schwere Störung" gegeben, entschieden habe sich das Ministerium für eine einfache Störung.
Wie geht es weiter?
Sachverständige prüfen nun im Auftrag der Staatsanwaltschaft, bei wem die Schuld liegt: Ignorierten die Piloten die Wetterwarnung oder übermittelte die Austro Control die Warnung zu spät?
Laut "Kurier" wurden die Geräte diese Woche von der AUA an das Verkehrsministerium übergeben. Ausgelesen sollen die Daten nun in Frankreich werden.
Zusammenfassung
- Anfang Juni riss Hagel die Nase eines AUA-Flugzeugs hinunter. Die Passagiere waren verstört, die Staatsanwaltschaft ermittelt.
- Nun sieht ein Passagier-Anwalt "Vertuschung" seitens der Fluglinie.
- Das ist ein Wahnsinn, wir leben doch in einem Rechtsstaat.