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Unwetterschaden am Auto: Wann zahlt die Versicherung?

Die Unwetter der vergangenen Tage haben auch zu zahlreichen Schäden bei Fahrzeugen geführt.

Grundsätzlich gilt laut ÖAMTC: "Wer nur eine Haftpflichtversicherung hat, geht bei Unwetterschäden leer aus. Schäden durch Naturgewalten sind bei Kfz in der Regel nur durch eine Voll- oder Teilkaskoversicherung abgedeckt."

Bei Fahrrädern und E-Bikes sei es anders, hier komme die Haushaltsversicherung dafür auf.

Wenn der Schaden durch Andere verursacht wird

Werde der Schaden durch Andere verursacht - etwa durch fahrlässige Montagearbeiten oder unzureichende Sicherungen - hafte in der Regel diese Person. "In jedem Fall gilt: Schäden genau dokumentieren und schnellstmöglich der zuständigen Versicherung melden", betont Martin Hoffer, Leiter der ÖAMTC-Rechtsdienstes, am Mittwoch in einer Aussendung.

Er nennt Beispiele aus der Praxis. So könnten Bauunternehmen oder Werbefirmen zur Verantwortung gezogen werden, wenn schlecht montierte Gerüste oder Plakatwände Schaden anrichten.

Fällt ein Baum oder ein Dachziegel auf ein parkendes Auto, könne wiederum der Eigentümer des Grundstücks haftbar gemacht werden. "Seit 1. Mai 2024 muss allerdings bei Schäden durch Bäume zusätzlich ein Verschulden nachgewiesen werden - vorher war die Beweislast umgekehrt", gibt der ÖAMTC zu bedenken. Vermieter von kostenpflichtigen Parkplätzen würden bereits bei leichter Fahrlässigkeit haften.

Grobe Fahrlässigkeit?

Zu bedenken gelten es aber auch: War das Fahrzeug offensichtlich an einer gefährdeten Stelle geparkt, etwa unter einem morschen Baum, könnte eine Auszahlung aufgrund grober Fahrlässigkeit verweigert werden.

"Anders sieht es aus, wenn das Fahrzeug aufgrund plötzlich eintretender Ereignisse nicht mehr rechtzeitig aus der Gefahrenzone entfernt werden konnte, denn dies gilt nicht als grobe Fahrlässigkeit", so der Club.

Flut: Aufräumen nach der Katastrophe

Wiener Städtische: Schäden bis zu 100 Millionen Euro

Bei der Wiener Städtischen Versicherung zählen die aktuellen Hochwasser- und Sturmschäden zu den größten Naturkatastrophenereignissen seit ihrer Gründung im Jahr 1824.

"Das gesamte Schadensausmaß ist noch nicht exakt bezifferbar, wir rechnen derzeit aufgrund der Erfahrungswerte der Vergangenheit mit einem Volumen zwischen 80 und 100 Mio. Euro", so Wiener-Städtische-Vorstandsdirektorin Doris Wendler in einer Aussendung am Mittwoch.

In den vier Tagen des Unwetters sei der Schaden "so hoch wie durchschnittlich in einem gesamten Jahr" gewesen, sagte Wendler. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die Unwetter der vergangenen Tage haben auch zu zahlreichen Schäden bei Fahrzeugen geführt.
  • Grundsätzlich gilt laut ÖAMTC: "Wer nur eine Haftpflichtversicherung hat, geht bei Unwetterschäden leer aus. Schäden durch Naturgewalten sind bei Kfz in der Regel nur durch eine Voll- oder Teilkaskoversicherung abgedeckt."
  • Bei Fahrrädern und E-Bikes sei es anders, hier komme die Haushaltsversicherung dafür auf.
  • Werde der Schaden durch Andere verursacht - etwa durch fahrlässige Montagearbeiten oder unzureichende Sicherungen - hafte in der Regel diese Person.