"Total schockiert": Misshandelte Hunde waren in "furchtbarem Zustand"
Am Samstag wurden die 44 verwahrlosten Hunde in einem Haus in Ansfelden entdeckt - die Tiere seien misshandelt worden, bestätigte eine Sprecherin der Landespolizeidirektion Oberösterreich.
"Sie wurden in dunklen Kellerräumen in kleinen Käfigen mit Stachelhalsbändern gehalten", so die Beamte. Ein 45-jähriger Bewohner wurde festgenommen. Die Beamten fanden bei dem Mann auch Waffen und Drogen.
Abgemagert und verstört
Vermutet wird, dass die ausgehungerten Hunde bei illegalen Hundekämpfen eingesetzt wurden. Sie sollen weder ausreichend Futter noch ausreichend Wasser bekommen haben. Der ORF Oberösterreich zitierte einen Bericht des Tierparadieses Schabenreith aus Steinbach am Ziehberg (Bezirk Kirchdorf), demzufolge die Hunde abgemagert, von Bisswunden übersät und verstört waren. Sie sollen für Hundekämpfe gezüchtet und trainiert worden sein und teils Elektrohalsbänder getragen haben.
Auch PULS 24 war vor Ort und hat die Umstände festgehalten:
44 misshandelte Hunde in OÖ entdeckt
Tierheim-Leiterin sprachlos: "Alle total schockiert"
Wie man auf den Fall aufmerksam geworden ist, wisse sie nicht, erklärt Doris Hofner-Foltin, Leiterin vom Tierparadies Schabenreith. Das Tierheim habe jedoch die Information bekommen, "wir sollen sofort kommen, es sind Tiere im Keller eingesperrt", erklärte sie im PULS 24 Interview.
Die Tierheime seien zwar alle überfüllt, man habe aber zusammengeholfen, "um diese Tiere rauszuholen". Erst vor Ort habe man gesehen, wie extrem die Missstände sind. "Wir sind alle total schockiert", meint die Tierheim-Leiterin – man könne gar nicht beschreiben, "wie schlimm das dort war".
Hunde seien "in furchtbaren Zustand" gefunden worden
"Es war finster, wie ein Verlies", beschreibt Hofner-Foltin die Situation. Die Hunde seien in einem "furchtbaren Zustand gefunden worden", sie seien "auf ihrem eigenen Kot gelegen". Die Tiere seien in "Transportkäfigen" gefunden worden, sechs von ihnen seien bereits verendet.
Die Tiere seien "extrem eingeschüchtert, vollkommen abgemagert und waren dehydriert und voller Fäkalien, schilderte auch Johanna Stadler von der Pfotenhilfe in Lochen. "Sie haben verschiedene Arten von Parasiten, teilweise kaum Fell, Ekzeme und andere Hauterkrankungen", so Stadler. Einige Hunde hätten "vollkommen verdreckte, rostige und viel zu enge Halsbänder, die sogar schon teilweise eingewachsen waren", umgehabt.
Tiere in verschiedenen Tierheimen untergebracht
Die Hunde seien nun in verschiedenen Tierheimen untergebracht worden, ein Teil sei auch zum Tierschutz Austria nach Wien gebracht worden. Hofner-Foltin appelliert im PULS 24 Interview an die Behörden, "endlich ein lebenslanges Tierhalteverbot aussprechen". Ob diese das tun werden, sei jedoch eine andere Frage, meint die Tierheim-Leiterin.
Man werde sich nun um die Hunde kümmern: "Wir werden's schon hinkriegen", meint Hofner-Foltin. Sie ist optimistisch, dass man es schaffen werde, die Tiere wieder "aufzupäppeln".
26 Waffen und Nazi-Devotionalien
Der verdächtigte Hausbesitzer befindet sich unterdessen in U-Haft, bei der Einvernahme verweigerte dieser die Aussage. Bei dem 45-Jährigen wurden außerdem 26 Schusswaffen samt 51 Magazinen und über 8.500 Stück Munition, diverse Drogen, Falschgeld und Nazi-Devotionalien gefunden.
Zusammenfassung
- In einem Haus in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) sind am Freitag 44 verwahrloste Hunde, Waffen, Drogen und Nazi-Devotionalien entdeckt worden.
- Tierheim-Leiterin Doris Hofner-Foltin berichtet im PULS 24 Interview von den "schockierenden" Missständen", sowie von dem derzeitigen Zustand der Tiere.
- "Es war finster, wie ein Verlies", beschreibt Hofner-Foltin die Situation. Die Hunde seien in einem "furchtbaren Zustand gefunden worden", sie seien "auf ihrem eigenen Kot gelegen".
- Man werde sich nun um die Hunde kümmern: "Wir werden’s schon hinkriegen", meint Hofner-Foltin. Sie ist optimistisch, dass man es schaffen werde, die Tiere wieder "aufzupäppeln".
- Unterdessen befindet sich der 45-jährige Verdächtige in U-Haft.