Streik in Italien: Hunderte Züge fallen aus, auch Österreich betroffen
Der Protest betrifft nicht nur die Staatsbahnen FS, sondern auch das Personal der privaten Bahngesellschaft Italo, berichteten Gewerkschaften. Der ursprünglich 24-stündige Streik wurde wegen eines Eingriffes von Verkehrsminister Matteo Salvini verkürzt und dauert nur noch bis Donnerstag um 15 Uhr.
ÖBB rechnet mit "Ausfällen und Verspätungen"
Im Zeitraum des Streiks sei im Reisezugverkehr "mit Zugausfällen und Verspätungen" zu rechnen, teilten die ÖBB auf APA-Anfrage mit. Reisende werden ersucht, sich vor Fahrtantritt über Änderungen zu erkundigen. Nicht von den Streiks betroffen seien jedenfalls die Nightjets 295/294 und 233/235. Auch bei den Zügen über Tarvis nach Venedig (RJ 130 - 133 bzw. NJ 236/237) sowie für den EuroCity 134/135 von bzw. nach Triest rechnen die ÖBB nicht mit Behinderungen.
Garantiert seien auch die Züge EC 83 und EC 84 im Abschnitt München - Innsbruck - Bologna - Rimini. Der ÖBB-Partner Trenord sei zudem bemüht, die DB-ÖBB EuroCity-Züge sowie RJ 185/184 im Abschnitt zwischen Italien und Österreich bzw. Deutschland planmäßig durchzuführen.
"Beträchtliche Auswirkung" auf den Bahnverkehr
Das Bahnpersonal fordert erneut "einen angemessenen Einstellungsplan und eine Verringerung der Arbeitsbelastung des Personals, sowie technologische Investitionen, berufliche Weiterbildung und Schulungen". Bei Italo hingegen verlangen die Gewerkschaften die Verlängerung des ausgelaufenen Vertrags.
Die Staatsbahnen berichteten in einer Presseaussendung, dass der Streik eine "beträchtliche Auswirkung" auf den Bahnverkehr haben wird. Auf der Bahnverbindung Triest-Venedig kam es zu einem Ausfall zwischen Cervignano und San Stino di Livenza wegen Schäden, die von den Unwettern in der Nacht auf Donnerstag verursacht wurden. Techniker sind im Einsatz, um die Schäden zu beheben und die Bahnverbindung wieder herzustellen.
Auch Streiks im Flugverkehr
Am Samstag (15. Juli) kommt es zu Ausfällen im Flugverkehr. Das Bodenpersonal der italienischen Flughäfen, der Abfertigungs- und Check-in-Dienste streikt von 10 bis 18 Uhr. Die Gewerkschaften bemängeln, dass ihr Vertrag seit sechs Jahren abgelaufen ist, und fordern daher seine sofortige Erneuerung.
Anschließend werden die Piloten der Fluggesellschaft Malta Air von 12 Uhr bis 16 Uhr streiken. Ebenfalls am Samstag werden die Piloten und Flugbegleiter von Vueling von 10 bis 18 Uhr in den Streik treten. Die italienischen Gewerkschaften haben zum Streik aufgerufen, "weil das Unternehmen nicht bereit ist, gesunde und konstruktive Arbeitsbeziehungen mit den Gewerkschaften aufzubauen."
Auch Flüge nach Österreich könnten ausfallen
Auch die Streiks im Flugverkehr könnten in Österreich für Reisende zum Hindernis werden. "Nach derzeitigem Stand sind Auswirkungen auf Flugverbindungen zwischen Wien und Italien nicht auszuschließen", sagte ein Sprecher des Flughafen Wiens zur APA. Der Airport empfiehlt allen Reisenden, sich bei ihrem Reiseveranstalter oder ihrer Fluglinie vorab zu informieren.
An den Bundesländer-Flughäfen werden hingegen keine Auswirkungen erwartet. Sowohl der Innsbrucker Flughafen als auch der Grazer Flughafen werden mangels Verbindungen nach Italien am Samstag nicht von den Streiks betroffen sein, hieß es von den jeweiligen Sprechern zur APA. In Salzburg gebe es noch keine gesicherten Informationen, ob der Flug der Eurowings nach Olbia in Sardinien betroffen sein wird, zumal die Landung für nach der angekündigten Streikzeit anberaumt sei.
Zusammenfassung
- In Italien hat am Donnerstag ein Streik im Bahnverkehr begonnen. Hunderte Bahnverbindungen wurden gestrichen.
- Die Staatsbahnen berichteten in einer Presseaussendung, dass der Streik eine "beträchtliche Auswirkung" auf den Bahnverkehr haben wird.
- Am Samstag (15. Juli) kommt es zu Ausfällen im Flugverkehr. Das Bodenpersonal der italienischen Flughäfen, der Abfertigungs- und Check-in-Dienste streikt von 10 bis 18 Uhr.