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Greenpeace beendet Protest auf norwegischer Shell-Plattform

Sechs Aktivistinnen und Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben nach 13 Tagen ihren Protest auf einer Shell-Ölplattform im norwegischen Hafen Haugesund beendet. Es kam zu keiner Festnahme, doch wurden ihnen im Laufe der Aktion Geldstrafen und Gefängnis angedroht, berichtete die Organisation am Sonntag. Zudem wurden sie beschuldigt, Schäden in Höhe von über 120.000 Dollar verursacht zu haben, da sie etwa Solarpaneele auf der Plattform aufgestellt hatten.

Der Grund für den Greenpeace International-Protest war, dass die Plattform auf dem Weg zu einem großen Öl- und Gasfeld in der Nordsee war, genannt Penguins. Sollte das gesamte, dort lagernde Öl und Gas verbrannt werden, würde das umgerechnet rund 45 Millionen Tonnen Treibhausgase erzeugen, warf die NGO dem Unternehmen vor. Das sei mehr als die Hälfte der Menge, die Österreich jährlich ausstoße. Die Aktivistinnen und Aktivisten haben Shell aufgefordert, Verantwortung für die Klimakrise zu übernehmen und in den internationalen Fonds für klimabedingte Schäden und Verluste einzuzahlen.

"Während unsere Gletscher schmelzen und Ernten vertrocknen, heizen Konzerne wie Shell die Klimakrise weiter an und verdienen sich eine goldene Nase", sagte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich. Kurz vor dem Ende des Protests kletterten am Sonntag die Aktivistinnen und Aktivisten noch auf die 125 Meter hohe Gasfackel der Plattform und entrollten ein Transparent mit der Aufschrift "Stop Drilling, Start Paying". Shell habe vergangene Woche mit 39,9 Milliarden Dollar (37,33 Milliarden Euro) den höchsten Konzerngewinn in der Unternehmensgeschichte verkündet. "Die großen Öl- und Gaskonzerne haben jetzt lange genug Klimaschutz torpediert. Jetzt ist es an der Zeit, Shell und Co. zahlen zu lassen", sagt Duregger.

Bei der UN-Klimakonferenz im November hat man sich auf einen Fonds für klimabedingte Schäden und Verluste geeinigt. Greenpeace fordert, dass die fossile Industrie um Konzerne wie Shell, die "über Jahrzehnte mit der Ausbeutung klimaschädlicher Rohstoffe viel Geld verdient hat", angemessen in diesen Fonds einzahlt.

ribbon Zusammenfassung
  • Sechs Aktivistinnen und Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben nach 13 Tagen ihren Protest auf einer Shell-Ölplattform im norwegischen Hafen Haugesund beendet.
  • Es kam zu keiner Festnahme, doch wurden ihnen im Laufe der Aktion Geldstrafen und Gefängnis angedroht, berichtete die Organisation am Sonntag.
  • Bei der UN-Klimakonferenz im November hat man sich auf einen Fonds für klimabedingte Schäden und Verluste geeinigt.