Freilassung am Samstag

Familie von Geisel Tal Shoham: Hoffnung "mit Handbremse"

19. Feb. 2025 · Lesedauer 3 min

Seit bekannt wurde, dass die österreich-israelische Hamas-Geisel Tal Shoham am Samstag freikommen solle, hat die Familie Shohams wieder neue Hoffnung, wenngleich mit "angezogener Handbremse". Das erzählt der Sprecher der Familie, Daniel Kapp, bei PULS 24. Über den Zustand Shohams wisse man nichts.

Die österreichisch-israelische Hamas-Geisel Tal Shoham soll am kommenden Samstag freikommen. Die Familie hab die Nachricht über die Freilassung von israelischen Behörden erhalten. 

Seit über 500 Tagen warten Shohams Frau Adi und die Kinder auf seine Rückkehr, erklärt der Sprecher der Familie, Daniel Kapp, im Interview mit PULS 24.

Die Familie ist vom Massaker am 7. Oktober 2023 schwer gezeichnet. Nicht nur Shoham, sondern auch Adi und die Kinder wurden aus dem Kibbuz Be'eri verschleppt. Sie kamen nach 50 Tagen in Geiselhaft frei. Drei Familienmitglieder, darunter der Vater Adis, wurden ermordet. 

Hoffnung, aber mit "angezogener Handbremse"

Nachdem die Freilassung Shohams angekündigt wurde, habe die Familie zwar wieder Hoffnung, allerdings "mit angezogener Handbremse". Und die Handbremse werde weiter angezogen bleiben, denn "Gewissheit gibt es nur dann, wenn er am Samstag bei der Familie ist". 

Die Situation von Tal Shohams Frau Adi sei "unmöglich", es sei "unfassbar", was die Familie durchgemacht habe und Adi leiste, so Kapp im PULS 24 Gespräch.

Die Tragödien hätten sich gestapelt und Adi sei gefordert gewesen, den jungen Kindern ein Zuhause zu geben und alles zu versuchen, dass ihr Mann wieder freikommt. 

Über den Gesundheitszustand Shohams wisse man indes nichts. "Was wir lange nicht wussten, ist, dass er lebt. Es waren ja 500 Tage der Ungewissheit". Derzeit warte, hoffe und bange man. 

Rückkehr nach Österreich unklar 

Wie es nach der Freilassung Shohams weitergeht, traue man sich nicht planen, so Kapp. Aus Österreich habe es "beeindruckende Unterstützung" gegeben, es sei der Wunsch der Familie, nach Österreich zu kommen und Danke zu sagen.

Aber das hänge davon ab, wie es Shoham geht und ob er tatsächlich freigelassen werde. 

Freilassung auch "Verdienst der Bundesregierung" 

Kapp glaube, dass das frühe Freikommen Shohams auch auf den Verdienst der österreichischen Bundesregierung zurückzuführen sei. Denn Karl Nehammer habe den früheren Regierungssprecher und Diplomaten Peter Launsky-Tieffenthal zum Sonderbotschafter ernannt, er habe viele Gespräche in Katar und Ägypten gehabt. 

Shoham kommt damit voraussichtlich in der ersten Phase der Waffenruhe frei. Bisher wurden 19 lebende israelische Geiseln freigelassen. Insgesamt sollen 33 von der Hamas festgehaltene israelische Geiseln gegen Hunderte in Israel inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden. 

Die zweite Phase sieht dann die Übergabe aller verbliebenen Geiseln an Israel vor. Am Donnerstag sollen vier tote Geiseln übergeben werden, darunter auch eine Mutter und zwei Kleinkinder, die auch deutsche Staatsbürger sind. Deren Vater wurde erst kürzlich freigelassen. 

Zusammenfassung
  • Seit der Ankündigung, dass die österreich-israelische Hamas-Geisel Tal Shoham am Samstag freikommen solle, habe die Familie Shohams wieder neue Hoffnung, wenngleich mit "angezogener Handbremse", erzählte der Sprecher der Familie PULS 24.
  • Die Familie habe viel durchgemacht, über den Zustand Shohams wisse man nichts.
  • Kapp glaube, dass das führe Freikommen Shohams auch auf den Verdienst der österreichischen Bundesregierung zurückzuführen sei.