Russischer Soldat ergibt sich Drohne
Die Lage rund um die umkämpfte Stadt Bachmut ist nach wie vor unübersichtlich, aber die ukrainische Armee hat in den vergangenen Tagen die russischen Kämpfer deutlich zurückgeschlagen.
Mitten in den blutigen Kämpfen bewiesen ukrainische Armeeangehörige jedoch Menschlichkeit. Mitglieder der Aufklärungseinheit, die das Kampfgeschehen mit Drohnen beobachten, entdeckten einen russischen Soldaten, der offenbar als einziger in seinem Schützengraben ein Bombardement überlebt hatte.
Russe gestikuliert, dass er sich ergibt
Der Russe sah die Drohne am Himmel, warf sein Gewehr fort und gestikulierte, dass er sich ergeben wolle. Ein (mit Rockmusik unterlegtes) im Netz veröffentlichtes Video, das den erstaunlichen Vorfall zeigt, ging viral.
https://twitter.com/Thetruth0304/status/1656398245063524352
Die ukrainischen Soldaten brachten eine Botschaft in einer Plastikflasche an der Drohne an und warfen diese ab. Darauf stand zu lesen: "Komm herüber und ergib dich."
Angst vor den eigenen "Kameraden"
Der russische Soldat gab der Drohne daraufhin zu verstehen, dass er fürchte, dass seine eigenen Kameraden ihn als Verräter erschießen, wenn sie sehen, dass er seinen Posten verlässt.
Die Ukrainer leiteten den Russen daraufhin mit der Drohne durch Schützengräben, vorbei an Wracks und Leichen durch die Kampfzone zu den ukrainischen Linien. Immer wieder musste sich der Russe ducken, weil seine einstigen "Kameraden" offenbar tatsächlich auf ihn schossen.
Der russische Soldat schaffte es letztlich unverletzt zu den ukrainischen Linien und konnte sich dort ergeben.
Anweisungen fürs Ergeben
Seit Kriegsbeginn hat die Ukraine immer wieder russische Soldaten aufgefordert, sich zu ergeben und ihnen Schutz und humane Behandlung zugesichert. So können russische Soldaten etwa bestimmte Telefonnummern anrufen und bekommen dann einen Treffpunkt genannt, wo sie sich ergeben können.
Im Gegenzug ergeht es ukrainischen Kriegsgefangenen oft schlecht. Immer wieder wird der russischen Armee bzw. vor allem den Wagner-Söldnern vorgeworfen, Kriegsgefangene hinzurichten. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin kündigte sogar in einer seiner Videobotschaften an, dass seine Kämpfer "keine Gefangenen" nehmen würden.
Rund um die Kämpfe in Bachmut tauchten mehrere Videos in russischen sozialen Netzwerken auf, in denen zu sehen ist, wie Wagner-Söldner wehrlose Kriegsgefangene teils grausam ermorden.
Zusammenfassung
- Mitten in den blutigen Kämpfen um Bachmut bewiesen ukrainische Armeeangehörige Menschlichkeit.
- Mitglieder einer Aufklärungseinheit entdeckten einen russischen Soldaten, der offenbar als einziger in seinem Schützengraben ein Bombardement überlebt hatte.
- Der Russe sah die Drohne am Himmel, warf sein Gewehr fort und gestikulierte, dass er sich ergeben wolle.
- Der russische Soldat gab der Drohne daraufhin zu verstehen, dass er fürchtet, dass seine eigenen Kameraden ihn als Verräter erschießen