Reicher pfeift auf Klimaschutz: "Was andere sagen, hat keinen Wert"

Wie passen Luxus und Umweltschutz zusammen? Und wie sollte Vermögen verteilt sein? In der neuen PULS 4-Dokumentation geben Vermögende Einblick in ihre unterschiedlichen Lebensstile und Haltungen.

Mit dem Privatjet zum Abendessen, ganz ohne lästige Flugscham. Mit dem Luxus-Auto durch die Innenstadt. Dürfen sich Reiche alles erlauben? Welche Verantwortung tragen sie in Krisenzeiten? Und wie sollte Vermögen eigentlich verteilt sein?

Diesen Fragen ist PULS 4 in einer aktuellen Dokumentation nachgegangen. Drei Vermögende geben Einblick in ihre teils sehr unterschiedlichen Lebensstile und Haltungen, Expert:innen erklären den Kontext.

"Wirtschaft am Laufen halten"

Der deutsche Medienmanager Julien Backhaus sieht in Sachen Umweltschutz keine größere Verantwortung bei Reichen: "Natürlich gibt es einen höheren Verbrauch bei Vermögenden, weil Vermögende Unternehmer sind." Diese müssten nun einmal mehr aus ihrem engen Zeitplan herausholen, um "die Wirtschaft am Laufen zu halten, damit niemand verhungert." 

Brackhaus sagt von sich selbst: "Ich bin ein guter Egoist". Für Kurzstrecken nimmt er häufig den Privatjet. Kritisieren Klimaschützer:innen sein Verhalten, ist ihm das egal: "Was andere sagen, hat für mich keinen Wert." 

Bequemlichkeit vs. Verantwortung

Finanzberater Georg Hartl aus Wien genießt das Leben im Luxus und steigt mindestens einmal pro Woche in sein Privatflugzeug. "Der Mensch ist halt leider bequem", meint der Hobbypilot. "CO₂-neutral zu leben, halte ich für sehr, sehr schwer", so Hartl. "Dann darf ich nichts heizen, dann darf ich nichts essen."

Während Julien Backhaus und Georg Hartl sich ihr Vermögen erarbeitet haben, hat Marlene Engelhorn Geld im zweistelligen Millionenbereich geerbt. Sie fordert Steuern auf Vermögen und Erbschaften und sieht Reiche in der Verantwortung: "Es mag schon Menschen geben, die sich einbilden, sie seien was Besseres, nur weil sie mit dem goldenen Löffel im Maul geboren wurden."

Leben auf Kosten der Ärmeren

Von Vermögenssteuern halten Backhaus und Hartl nichts. "Jeder ist frei in seiner Entscheidung, arm oder reich zu sein", erklärt Backhaus. Die Berliner Autorin Mareice Kaiser sagt wiederum: "Das ist einfach undemokratisch, dass eine Person so viel Vermögen hat und gleichzeitig die Gesellschaft damit belastet." Reiche würden laut Kaiser auf Kosten der Ressourcen der ärmeren Bevölkerung leben.

"Dürfen Reiche alles?", am Donnerstag um 20.15 Uhr auf PULS 4 und ab sofort auf JOYN.

ribbon Zusammenfassung
  • Drei Vermögende geben in einer neuen PULS 4-Dokumentation Einblick in ihre teils sehr unterschiedlichen Lebensstile und Haltungen.
  • Julien Backhaus, Georg Hartl und Marlene Engelhorn sprechen über Umweltschutz und die Verteilung von Vermögen.
  • Expert:innen setzen die Lebensweisen der Reichen in einen breiteren Kontext.
  • "Dürfen Reiche alles?": am Donnerstag um 20.15 Uhr auf PULS 4 und ab sofort auf joyn.at.