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Rammstein: Verwirrung um Ermittlungen gegen Shelby Lynn

Am Donnerstag berichteten mehrere Medien, dass die Staatsanwaltschaft in Litauen gegen Shelby Lynn u.a. wegen Verleumdung ermitteln werden würde. Lynn hat eine Welle an Vorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann ausgelöst.

"Wende im Rammstein-Skandal: Ermittlungen gegen Shelby Lynn" titelten am Donnerstag zahlreiche Medien und zitierten dabei die "Bild". Laut dem Bericht sei bereits im Juli 2023 "das Ermittlungsverfahren (…) nach Eingang der Erklärung des Anwalts des Rammstein-Frontmanns eingeleitet" worden. Es soll um mutmaßliche Verleumdung und Falschaussage gehen.

Der "Welt" liegt nun ein weiteres Statement vor, darin ist von einer "Voruntersuchung" die Rede und nicht mehr von einem "Ermittlungsverfahren". "Niemand wurde im Rahmen dieser Untersuchung angeklagt. Niemand wurde im Rahmen dieser Untersuchung beschuldigt", teilt die Staatsanwaltschaft von Litauen mit.

Lynn löste Welle an Vorwürfen aus

Lynn erhob als erste Frau öffentlich schwere Anschuldigungen. Sie sei bei einem Rammstein-Konzert in Vilnius unter Drogen gesetzt und mit Gewalt konfrontiert worden. Sie betonte, dass Rammstein-Sänger Till Lindemann ihr Nein zu Sex akzeptiert habe. Die Polizei in Litauen erklärte später, kein Verfahren gegen Lindemann einzuleiten.

"Gegen mich wird definitiv nicht ermittelt"

Lynn selbst äußerte sich via Instagram zu dem Bericht über angebliche Ermittlungen gegen sie. "Das ist verdammt lustig und davon höre ich zum ersten Mal. Die Polizei hat mich nicht kontaktiert, das ist ein Haufen Scheiße", schrieb sie und in einem Video sagte sie: "Ich weiß nicht, woher das kommt. Gegen mich wird definitiv nicht ermittelt. Das ist so dumm."

Ermittlungen gegen Lindemann eingestellt

Auf der anderen Seite erklärte die Staatsanwaltschaft Berlin bereits Ende August, dass die Ermittlungen gegen Lindemann aufgrund eines nicht hinreichenden Tatverdachts eingestellt wurden. Sie teilte mit, dass sich etwaige Opfer oder Zeugen nicht gemeldet hätten oder nicht auffindbar seien. "Mutmaßliche Geschädigte haben sich bislang nicht an die Strafverfolgungsbehörden gewandt, sondern ausschließlich - auch nach Bekanntwerden des Ermittlungsverfahrens - an Journalistinnen und Journalisten." Es sei daher nicht möglich gewesen, Vorwürfe "ausreichend zu konkretisieren" oder die Glaubwürdigkeit von möglichen Opfern zu klären.

Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte im Juli "aufgrund mehrerer Strafanzeigen Dritter – sprich, nicht am etwaigen Tatgeschehen beteiligter Personen – sowie von Amts wegen ein Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann wegen Tatvorwürfen aus dem Bereich der Sexualdelikte und der Abgabe von Betäubungsmitteln" eingeleitet.

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  • Am Donnerstag berichteten mehrere Medien, dass die Staatsanwaltschaft in Litauen gegen Shelby Lynn u.a. wegen Verleumdung ermitteln werden würde. Lynn hat eine Welle an Vorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann ausgelöst.