Raketentreibstoff zauberte Spiralwirbel in den Abendhimmel
Die Rakete des Weltraumunternehmens SpaceX mit einem Satelliten an Bord war gegen 18.48 Uhr mitteleuropäischer Zeit in den USA gestartet, ab 21.00 Uhr habe es Sichtungen gegeben, sagte der Leiter des Centralen Forschungsnetzes außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) in Deutschland, Hansjürgen Köhler. "Anrufe, Whatsapp und Mails mit Fotos von Beobachtungen - wir sind von Meldungen überrannt worden." Bis Dienstagfrüh seien es über 200 Meldungen gewesen.
Über den Start der Rakete sei das Weltraumkommando im Voraus informiert worden, sagte der Bundeswehr-Sprecher. Offensichtlich sei aus der zweiten Stufe der Rakete überschüssiger Treibstoff abgelassen worden. Da die Rakete rotiere, habe sich ein spiralförmiges Bild gezeigt. Das Gas bleibe dabei wegen der dünnen Atmosphäre in gut 100 Kilometern Höhe recht lange stabil und sei auch am Abend noch sichtbar gewesen, weil es in der Höhe Reste von Sonnenlicht gebe.
Bei der Falcon 9 wird die erste Raketenstufe - der sogenannte Booster - wieder gelandet. Diese Stufe sei südöstlich von Madagaskar wieder in die Atmosphäre eingetreten, sagte der Bundeswehr-Sprecher. Die zweite Raketenstufe verglüht später.
Zusammenfassung
- Am Montagabend sorgte abgelassener Treibstoff einer Falcon-9-Rakete von SpaceX für einen Spiralwirbel am Himmel, der in Österreich, Deutschland und anderen Teilen Europas sichtbar war.
- Die Rakete startete um 18.48 Uhr mitteleuropäischer Zeit in den USA; erste Sichtungen des Phänomens wurden ab 21.00 Uhr gemeldet.
- Mehr als 200 Meldungen von Beobachtungen gingen bis Dienstagfrüh ein, wobei der überschüssige Treibstoff aus der zweiten Stufe der Rakete abgelassen wurde.