APA/EVA MANHART

Polizei-Bilanz: Pfefferspray und Anzeigen bei Demos um Dragqueen-Lesung

Ein ereignisreicher Sonntag für die Wiener Polizei: Bei einem rechten Protest gegen eine Dragqueen-Lesung und Gegenprotesten kam es zu mehren Anzeigen. Pfefferspray musste eingesetzt werden.

Rund 40 Kinder und ihre Eltern nahmen am Sonntagvormittag an der Lesung der Dragqueen und Performance-Künstlerin Freya van Kant in der Türkis Rosa Lila Villa an der Linken Wienzeile teil.

Draußen standen sich schon am Vormittag auf der einen Seite rund 100 rechte Aktivist:innen, darunter auch Rechtsextreme, christliche Fundamentalisten und Verschwörungsideologen aus der Szene der Corona-Maßnahmen-Gegner und auf der anderen Seite verschiedene linke Gruppierungen gegenüber. 400 bis 500 Personen sollen als Unterstützer der Lesung auf die Straße gegangen sein.

Die Polizei zieht nun Bilanz: Zu Beginn habe man "ein Aufeinandertreffen etwaiger Konfliktparteien" durch Tretgitter und die "Einrichtung des gesetzlich vorgesehenen Schutzbereiches zwischen den Kundgebungen" verhindern können. Die Organisator:innen der Lesung hatten vorab allerdings eine Schutzzone um die Villa gefordert, das wurde von der Polizei aber abgelehnt. 

PULS 24 Chefreporterin Magdalena Punz war bei der Demo vor Ort. Im Studio schildert sie ihre Eindrücke.

Anzeigen wegen mutmaßlichen Hitlergrüßen

Laut Polizei wurden zwei Teilnehmer an den Protesten gegen die Lesung wegen mutmaßlicher Hitlergrüße nach dem Verbotsgesetz angezeigt.

Gegen Mittag zogen die rechten Demonstrant:innen dann in die Innenstadt. Dabei versuchten linke Aktivist:innen den Zug immer wieder aufzuhalten oder zu blockieren. "Durch Abdrängen, der Anwendung von Körperkraft und dem Einsatz von Pfefferspray konnten Polizisten auch hier ein Aufeinandertreffen verhindern", teilte die Polizei mit. Sechs Personen wurden wegen des Verdachts des Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt. 

Die rechte Kundgebung endete gegen 14.15 Uhr am Heldenplatz. Vor der Villa an der Wienzeile wurde noch bis zum Abend gefeiert und Reden gelauscht - unter anderem bei einem Auftritt von Conchita Wurst.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein ereignisreicher Sonntag für die Wiener Polizei: Bei einem rechten Protest gegen eine Dragqueen-Lesung und Gegenprotesten kam es zu mehren Anzeigen. Pfefferspray musste eingesetzt werden.
  • Laut Polizei wurden zwei Teilnehmer an den Protesten gegen die Lesung wegen mutmaßlicher Hitlergrüße nach dem Verbotsgesetz angezeigt.
  • Gegen Mittag zogen die rechten Demonstrant:innen dann in die Innenstadt. Dabei versuchten linke Aktivist:innen den Zug immer wieder aufzuhalten oder zu blockieren.
  • Sechs Personen wurden wegen des Verdachts des Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt.