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Pakistan meldet über 50 neue Poliofälle in diesem Jahr

In Pakistan ist die Zahl der Polio-Infektionen stark angestiegen. Wie das nationale Polio-Bekämpfungsprogramm meldete, hat sich die Zahl der Neuinfektionen in diesem Jahr auf insgesamt 52 erhöht. Im vergangenen Jahr meldeten Behörden noch insgesamt sechs Fälle. Allein 24 Neuinfektionen seien in der südwestlichen Provinz Baluchistan erfasst worden, die laut einem Sprecher des Bekämpfungsprogramms aufgrund militanter Aktivitäten schwer zugänglich für Impfhelfer ist.

Pakistan führt regelmäßig Kampagnen mit Tür-zu-Tür-Impfungen gegen die Kinderlähmung durch. Anhaltende Angriffe auf Impfteams und ein genereller Anstieg an Gewalt seitens extremistischer Gruppierungen erschweren jedoch die Bemühungen des südasiatischen Landes. Impfungen gegen Polio werden von einigen militanten Islamisten als Mittel des Westens betrachtet, mit dem vermeintlich Muslime sterilisiert werden sollen.

Polio ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die dauerhafte Lähmungen hervorrufen oder auch zum Tod führen kann. Verbreitet wird das Virus oft über verunreinigtes Wasser aber auch durch Husten oder Niesen. Eine Heilung gibt es bisher nicht. Die Krankheit konnte durch Impfkampagnen in den meisten Ländern der Welt ausgerottet werden. Pakistan zählt zu den wenigen Ländern, in denen es noch regelmäßig zu Erkrankungen mit dem Wildtyp des Erregers kommt.

ribbon Zusammenfassung
  • In Pakistan sind die Polio-Infektionen auf 52 Fälle gestiegen, verglichen mit nur sechs im Vorjahr. Besonders betroffen ist die Provinz Baluchistan mit 24 neuen Fällen.
  • Militante Aktivitäten und Angriffe auf Impfteams erschweren die Impfkampagnen, da einige Islamisten Impfungen als westliche Verschwörung betrachten.
  • Polio, eine ansteckende Krankheit, die zu Lähmungen führen kann, ist in Pakistan noch verbreitet, während sie in den meisten Ländern ausgerottet wurde.