APA/APA/AFP (Archivbild)/EVARISTO SA

Mindestens elf Tote durch Unwetter im Süden Brasiliens

In Folge schwerer Unwetter durch einen Wirbelsturm sind im Süden Brasiliens mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Weitere 20 wurden noch vermisst, wie das brasilianische Nachrichtenportal "G1" und die Zeitung "Zero Hora" unter Berufung auf den Zivilschutz des Bundesstaates Rio Grande do Sul am Samstag berichteten. Demnach waren insgesamt 40 Gemeinden betroffen.

Seit Donnerstag zog ein Wirbelsturm über die Region, der zudem viel Regen brachte. In einigen Gemeinden übertraf die Niederschlagsmenge der brasilianischen Zeitung "Folha de S. Paulo" zufolge die monatliche Menge um fast das Doppelte. Zehntausende Menschen waren ohne Strom.

Der Sturm verursachte sintflutartige Regenfälle. In den überschwemmten Gebieten wurde mit Hubschraubern nach 20 weiteren Vermissten gesucht, wie die Regierung von Rio Grande do Sul mitteilte. In Maquine, einer Gemeinde an der Ostküste, waren nach Angaben der Behörden bis Freitagabend rund ein Meter Regen gefallen. Viele Bewohner der betroffenen Gebiete haben sich in Sportanlagen in ihren Städten zurückgezogen. Die Behörden haben eine Warnung vor der Gefahr von Erdrutschen in mehreren Gebieten herausgegeben.

Besonders betroffen war die rund 8.000 Einwohner zählende Stadt Caraá. "Hier herrscht ein Bild der Verwüstung", schrieb der Gouverneur von Rio Grande do Sul, Eduardo Leite, auf Twitter nach einem Besuch in Caraá, einem der besonders schwer betroffenen Orte an der Nordküste des von deutschen Einwanderern geprägten Bundesstaates. "Unsere Priorität ist jetzt die humanitäre Hilfe für die betroffenen Familien." Die Suche nach den Vermissten gehe auch weiter.

"Die Situation in Caraa beunruhigt uns sehr. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir schnell und organisiert die wichtigsten betroffenen Gebiete kartieren und die Menschen identifizieren können, die Unterstützung benötigen", so Leite. Nach seinen Angaben haben die Behörden in den vergangenen zwei Tagen 2.400 Rettungsaktionen durchgeführt. "Unser Hauptziel ist im Moment der Schutz und die Rettung von Menschenleben. Wir retten gestrandete Menschen, suchen nach Vermissten und bieten den Familien jede erdenkliche Unterstützung", sagte er.

Der Minister für regionale Integration und Entwicklung, Waldez Goes, und reisten im Auftrag von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva nach Rio Grande do Sul. Das Ministerium hatte schon die Bereitstellung von 4.000 Lebensmittelkörben angekündigt.

ribbon Zusammenfassung
  • Demnach waren insgesamt 40 Gemeinden betroffen.
  • Zehntausende Menschen waren ohne Strom.
  • In den überschwemmten Gebieten wurde mit Hubschraubern nach 20 weiteren Vermissten gesucht, wie die Regierung von Rio Grande do Sul mitteilte.
  • Viele Bewohner der betroffenen Gebiete haben sich in Sportanlagen in ihren Städten zurückgezogen.
  • Die Behörden haben eine Warnung vor der Gefahr von Erdrutschen in mehreren Gebieten herausgegeben.