Mindestens ein Todesopfer bei Starkregen in Chile
"Wir brauchen Boote, um die Menschen zu evakuieren", sagte ein Bewohner der am stärksten betroffenen Stadt Curanilahue im chilenischen Fernsehen. In der Stadt, die etwa 600 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago de Chile liegt, traten die Flüsse Curanilahue und Las Ranas über die Ufer, nachdem in der Region innerhalb weniger Stunden 350 Millimeter Regen gefallen waren - mehr als im gesamten Jahr 2023.
Auch in der Hauptstadt Santiago blieben am Donnerstag die Schulen geschlossen. Den Menschen wurde geraten, möglichst nicht aus dem Haus zu gehen. In der Stadt Viña del Mar versuchten Experten, ein zwölfstöckiges Wohnhaus zu stabilisieren, das vom Regen unterspült wurde und deshalb einsturzgefährdet war.
Der chilenische Wetterdienst hatte zuvor für sechs der 16 Regionen des Landes Unwetterwarnungen der höchsten Stufe herausgegeben. 14 Millionen der insgesamt 20 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Chiles waren davon betroffen. Nach Abzug des Sturms ins benachbarte Argentinien wurden die Warnungen wieder aufgehoben.
Das von den Überschwemmungen stark betroffene Zentrum Chiles hatte zuvor 15 Jahre lang unter einer schweren Dürre gelitten. Experten zufolge führt der Klimawandel zu einer Zunahme und Intensivierung solcher Extremwetterereignisse.
Zusammenfassung
- Heftige Regenfälle in Chile führten zu Überschwemmungen mit mindestens einem Todesopfer und beschädigten Hunderte Häuser im Süden und Zentrum des Landes.
- In der Stadt Curanilahue traten Flüsse über die Ufer, nachdem 350 Millimeter Regen gefallen waren, was zu massiven Evakuierungen führte.
- 14 Millionen Menschen waren von Unwetterwarnungen betroffen, und in Santiago de Chile blieben die Schulen geschlossen.