Rapid WienAPA/Max Slovencik

Conference League

Rapid startet gegen Borac in "stressige Woche"

Heute, 05:00 · Lesedauer 3 min

Auf Rapid wartet am Donnerstag (18.45 Uhr) das erste von zwei Spielen mit dem Prädikat "richtungsweisend". Im Achtelfinale der Fußball-Conference-League geht es gegen den FK Borac um den Einzug unter die letzten acht, die Ausgangsposition ist nach dem 1:1 in der Vorwoche in Banja Luka durchaus vielversprechend. Drei Tage später kämpfen die Hütteldorfer wieder daheim gegen den GAK um einen Platz in der Bundesliga-Meistergruppe.

Angesichts dieser Herausforderungen und wohl auch vor dem Hintergrund der schweren Ausschreitungen von Rapid-Fans am Sonntag bei der 1:2-Niederlage in Hartberg sprach Geschäftsführer Steffen Hofmann von einer "stressigen Woche", die bevorstehe. Trainer Robert Klauß pflichtete ihm bei. "Es ist schon stressig. Nach so einem Spiel und nach so einer Leistung wie in Hartberg kann man nicht direkt zur Tagesordnung übergehen. Man muss Dinge klar ansprechen, und das haben wir am Montag auch getan", sagte Klauß und meinte außerdem: "Es wird nicht das letzte Mal sein, dass wir in so einer Stresssituation sind. Damit müssen wir umgehen, dafür sind wir selbst verantwortlich, das müssen wir korrigieren."

Der erste Schritt soll gegen Borac gelingen. "Wir haben die historische Chance, in ein Europacup-Viertelfinale einzuziehen. Das ist ein großartiges Ziel, das wir unbedingt erreichen wollen", sagte Klauß. Die Mannschaft wisse, worum es in den kommenden Tagen gehe, beteuerte der 40-Jährige. "Sie hat gemerkt, dass es so wie in Hartberg nicht funktionieren kann. Allen ist bewusst, in welcher Situation wir sind, dementsprechend erwarte ich eine Reaktion. Wir wollen uns zerreißen für das, was auf dem Spiel steht und was möglich ist."

Hinspiel als "Warnsignal"

Für Rapid geht es um das erste Europacup-Viertelfinale seit der Finalsaison im Cup der Cupsieger 1996 und um zusätzliche 1,3 Millionen Euro an UEFA-Prämien. Als Gegner wartet ein Team, das wohl wie im ersten Duell tief stehen und auf Fehler lauern wird. "Man hat schon im Hinspiel gesehen, dass Borac wenig Chancen braucht, um ein Tor zu erzielen. Das ist ein Warnsignal, noch weniger zuzulassen und mehr Power nach vorne zu entwickeln", erklärte Klauß.

Erstmals in der Geschichte könnte es für Rapid ein Elfmeterschießen im Europacup geben, der Coach ließ jedoch nicht eigens Strafstöße trainieren. "Wir sind der Meinung, dass man so etwas schlecht simulieren kann, weil es eine andere Drucksituation ist." Er habe aber die möglichen Elferschützen bereits im Kopf, betonte Klauß.

Sollte tatsächlich ein Elferschießen steigen, würde Rapid-Goalie Niklas Hedl eine entscheidende Rolle zukommen. Der Wiener patzte zuletzt in Hartberg. "Das war nicht mein erster Fehler und wird nicht mein letzter sein. Ich kann das gut abhaken und werde versuchen, mit freiem Kopf ins Spiel zu gehen. Für mich ist Fußball trotz des ganzen Drucks vor allem Spaß", sagte Hedl.

Klauß beschäftigt sich nicht mit Negativszenario

Von den Fan-Randalen in Hartberg lässt sich der Keeper nach eigenen Angaben ebenso wenig beeinflussen wie sein Trainer. Klauß beschäftigt sich auch nicht mit dem Szenario, was ein Europacup-Out und ein Verpassen der Meistergruppe für seine berufliche Zukunft bedeuten würden. "Mein Fokus liegt immer auf dem, was gerade ansteht, also jetzt auf dem Spiel gegen Borac."

Für die Donnerstagpartie waren Mittwochmittag nur noch wenige Restkarten erhältlich. Etwas über 22.000 Zuschauer:innen werden erwartet, der Gästesektor bleibt aufgrund einer UEFA-Strafe gegen den bosnischen Meister gesperrt.

Zusammenfassung
  • Rapid steht vor einer entscheidenden Woche mit zwei richtungsweisenden Spielen: Das Rückspiel in der Conference League gegen FK Borac nach einem 1:1 im Hinspiel und ein Bundesliga-Spiel gegen den GAK.
  • Trainer Robert Klauß betont die historische Chance, erstmals seit 1996 ins Europacup-Viertelfinale einzuziehen, was dem Verein zusätzliche 1,3 Millionen Euro an UEFA-Prämien einbringen könnte.
  • Für das Spiel gegen Borac sind nur noch wenige Restkarten verfügbar, und es werden über 22.000 Zuschauer erwartet, wobei der Gästesektor aufgrund einer UEFA-Strafe gesperrt bleibt.