Mehr Tote und deutlich mehr Verletzte in Österreichs Bergen
Letzteres hänge aber in erster Linie damit zusammen, dass fast die Hälfte der Verunfallten - nämlich 45 Prozent - auf Pisten-und Skiroutenunfälle zurückzuführen seien, hieß es seitens des Kuratoriums auf APA-Nachfrage. Und solche Unfälle seien in den Corona-Jahren, so auch 2021, aufgrund des vergleichsweise geringeren Aufkommens an Wintersportlern logischerweise nicht so zahlreich gewesen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 12.723 Verunfallte und 8.905 Unfälle registriert.
Trauriger Spitzenreiter bei den tödlich Verunglückten im Bundesländervergleich war - wie schon in den Jahren zuvor - Tirol. 118 Menschen kamen in dem Bundesland ums Leben. Dahinter folgte Salzburg mit 39 und die Steiermark mit 32. Beinahe alle Todesopfer stammten aus dem europäischen Raum, 172 aus Österreich. Unterdessen gab es einen klaren Männerüberhang: 241 Männer und 45 Frauen verunglückten am Berg tödlich. Bei den Verletzten war das Verhältnis mit 57 Prozent Männern und 42 Prozent Frauen indes ausgeglichener.
Mit 102 Todesopfern starben die meisten beim Wandern und Bergsteigen. Es folgte die "Disziplin" Piste/Skiroute mit 42 Toten. 27 Prozent der Erfassten kamen übrigens nicht bei der Ausübung einer Alpinsportart ums Leben, sondern etwa bei Forstunfällen, mit Fahrzeugen auf Bergwegen oder durch Suizid im Gebirge. 14 Wintersportler ließen im vergangenen Jahr unter Lawinen ihr Leben. Die Lawinentoten werden aber traditionellerweise in der Jahres-Bilanz nicht extra angeführt, sondern dafür werden die einzelnen Wintersaisonen herangezogen.
Der Großteil der Alpintoten war laut Kuratorium zwischen 51 und 80 Jahre alt. Im Gegensatz dazu gebe es bei den Verunfallten eine gleichmäßigere Verteilung über alle Altersgruppen. Obwohl die Anzahl der Alpintoten in den Monaten Juli, August und September normalerweise am höchsten sei, wurden im Jahr 2022 im März die meisten Todesopfer (36) verzeichnet, davon 14 auf Pisten oder Skirouten.
Wie in den vorangegangenen Jahren, sind Stürze und dergleichen nicht hauptursächlich für den Tod am Berg, sondern Herz-Kreislauf-Störungen (24 Prozent). 70 Menschen kamen 2022 aufgrund von sogenannten "internen Notfällen" in Österreichs Bergen ums Leben, das sind elf Personen mehr als im zehnjährigen Mittel. 16 Prozent der Opfer (49 Tote) verunglückten aufgrund von Sturz, Stolpern oder "Ausgleiten" tödlich und jeweils 34 Prozent waren Abstürzen bzw. Suizid zuzuschreiben.
Zusammenfassung
- Im Jahr 2022 sind in Österreichs Bergen 286 Todesopfer zu beklagen gewesen.
- Dies ist eine Zunahme im Vergleich zum Jahr zuvor, als noch 272 Menschen ums Leben gekommen waren, teilte das Kuratorium für alpine Sicherheit am Mittwoch mit.
- Wesentlich deutlicher nahm die Zahl der bei Alpinunfällen Verletzten zu - nämlich von 5.300 im Jahr 2021 auf nunmehr 8.426.
- 14 Wintersportler ließen im vergangenen Jahr unter Lawinen ihr Leben.