APA/FLORIAN WIESER

30-Zentimeter-Klinge: 18-Jähriger in Favoriten schwer verletzt

Ein 18-Jähriger erlitt in der Nacht auf Sonntag bei einer Messerstecherei in Wien-Favoriten einen Lungenstich. Erst am Sonntagnachmittag stabilisierte sich seine Situation.

Wie Mattias Schuster, der Sprecher der Landespolizeidirektion, der APA berichtete, wurde das aus dem Irak stammende Opfer um 23.10 Uhr von einem 17-Jährigen in der Van-der-Nüll-Gasse mit einem 30 Zentimeter langen Küchenmesser niedergestochen.

Der gebürtige Afghane versuchte danach zu flüchten, konnte aber unweit vom Tatort festgenommen werden.

Opfer außer Lebensgefahr

Das Opfer wurde in kritischem Zustand in ein Spital gebracht, bestätigte die Sprecherin der Berufsrettung Wien, Corinna Had, der APA. Nach Angaben der Einsatzkräfte soll bei dem 18-Jährigen nach notfallmedizinischer Versorgung mittlerweile die Lebensgefahr gebannt sein.

APA/TOBIAS STEINMAURER

Hinsichtlich des Tatverdächtigen wurden vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) umgehend Maßnahmen zur Aberkennung des Schutzstatus eingeleitet, teilte das Innenministerium mit.

Blutend auf der Straße aufgefunden

Der niedergestochene Jugendliche war stark blutend auf der Straße liegend aufgefunden worden. Der Tatverdächtige soll ihm im Zuge einer Auseinandersetzung in den Rücken und in den Oberschenkel gestochen haben. Worum es bei der Streiterei ging, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

"Die Kollegen waren sehr schnell vor Ort", schilderte Schuster. Dem Opfer kam zugute, dass einer der Polizeibeamten eine Ausbildung als Notfallsanitäter hat.

Der Beamte klebte dem 18-Jährigen, der unter anderem einen Lungenstich erlitten haben dürfte, ein Chest Seal - einen Spezialverband zur Vermeidung eines Pneumothorax - direkt auf die Wunde, was das Entweichen von Luft und Flüssigkeiten aus dem Wundbereich verhinderte.

Der lebensgefährlich Verletzte wurde im Anschluss den Rettungskräften übergeben, die ihn in ein Spital brachten.

Tatort außerhalb der Waffenverbotsszene

Das Motiv, das zur Gewalttat führte, ist Gegenstand der Ermittlungen. Tatverdächtiger und Opfer dürften sich zumindest vom Sehen her gekannt haben.

Der Tatort liegt außerhalb der Waffenverbotszone, die im Frühjahr nach einer Häufung von Messerstechereien in Favoriten im Bereich Reumannplatz und Keplerplatz verhängt worden war.

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ribbon Zusammenfassung
  • Ein 18-Jähriger ist in der Nacht auf Sonntag bei einer Messerstecherei in Wien-Favoriten lebensgefährlich verletzt worden.
  • Wie Mattias Schuster, der Sprecher der Landespolizeidirektion, der APA berichtete, wurde das aus dem Irak stammende Opfer um 23.10 Uhr von einem 17-Jährigen in der Van-der-Nüll-Gasse mit einem 30 Zentimeter langen Küchenmesser niedergestochen.
  • Der gebürtige Afghane versuchte danach zu flüchten, konnte aber unweit vom Tatort festgenommen werden.
  • Das Motiv, das zur Gewalttat führte, ist Gegenstand der Ermittlungen. Tatverdächtiger und Opfer dürften sich zumindest vom Sehen her gekannt haben.
  • Der Tatort liegt außerhalb der Waffenverbotszone, die im Frühjahr nach einer Häufung von Messerstechereien in Favoriten im Bereich Reumannplatz und Keplerplatz verhängt worden war.