Höchster Wert an Corona-Infektionen seit Mai in Deutschland
Das deutsche Robert Koch-Institut hat die höchste Zahl an Corona-Neuinfektionen in Deutschland seit mehr als drei Monaten registriert. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1.510 neue Infektionen gemeldet. Dies teilte das Robert Koch-Instituts (RKI) am Mittwoch mit. Auch in anderen Ländern stieg die Zahl der Neuinfektionen weiter an.
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6.000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.
Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens erhöht wurde. Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Epidemiologie-Professor Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: "Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet."
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 226.914 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Mittwochfrüh im Internet meldete (Datenstand 19.8., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9243. Seit dem Vortag wurden sieben Todesfälle mehr gemeldet. Bis Mittwochfrüh hatten etwa 203.900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Dienstag bei 1,06 (Vortag: 1,11). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Kroatien hat am Mittwoch ein neues Hoch bei Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden seien 219 Infektionen registriert worden, teilte der nationale Krisenstab in Zagreb mit. Das ist der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie Ende Februar. Am Dienstag hat der Krisenstab 199 Neuansteckungen vermeldet. Derzeit gibt es in dem Adrialand insgesamt 1.520 aktive Coronavirus-Fälle.
In Südkorea zeigt sich Regierung alarmiert über einen Anstieg der positiven Corona-Tests. Vizegesundheitsminister Kim Gang Lip spricht von einer "höchst gefährlichen Krise". In der Hauptstadt Seoul breiteten sich die Infektionen aus, sagt er. Nun drohe eine Ausweitung auf das gesamte Land. Die Zahl der neuen Positiv-Tests legte im Land den sechsten Tage in Folge dreistellig zu. 90 Prozent der neuen Fälle entfallen auf Seoul. Zuletzt wurden 297 Menschen neu auf das Coronavirus getestet. Damit liegt die Gesamtzahl bei 16.058. Zudem werden 306 Todesfälle mit den Virus in Verbindung gebracht.
In weniger als einem Monat starben im Iran mehr als 500 Patienten nach einer Corona-Infektion. Damit ist die Zahl der Corona-Toten laut Gesundheitsministerium auf über 20.000 gestiegen. Die aktuelle Zahl der bisher nachgewiesenen Infektionen liegt bei über 350.000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari am Mittwoch im Staatsfernsehen. Geldstrafen, insbesondere gegen Masken-Verweigerer, sollen laut Lari die Steigerung der Fallzahlen nun stoppen.
Die Zahl der Corona-Fälle stieg auch im Libanon infolge der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut stark. Das Land registrierte nach Angaben der Regierung in den vergangenen sieben Tagen mehr als 2.600 Infizierungen. In den ersten sechs Monaten der Pandemie seien zuvor insgesamt nur rund 5.000 Fälle aufgetreten, hieß es am Mittwoch aus dem libanesischen Gesundheitsministerium.
Zusammenfassung
- Das deutsche Robert Koch-Institut hat die höchste Zahl an Corona-Neuinfektionen in Deutschland seit mehr als drei Monaten registriert.
- Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1.510 neue Infektionen gemeldet.
- Auch in anderen Ländern stieg die Zahl der Neuinfektionen weiter an.
- Die aktuelle Zahl der bisher nachgewiesenen Infektionen liegt bei über 350.000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari am Mittwoch im Staatsfernsehen.