Großdemonstrationen in Italien gegen die Mafia
Auch in mehreren anderen italienischen Städten, darunter Palermo, fanden Anti-Mafia-Demonstrationen statt. Die Anti-Mafia-Organisation "Libera" hatte 1995 den "Giorno della Memoria" (Tag der Erinnerung) ins Leben gerufen. Seither wird jedes Jahr am 21. März vor allem der Opfer der Mafia gedacht.
Staatspräsident Sergio Mattarella besuchte am Dienstag die Kleinstadt Casal di Principe in der süditalienischen Region Kampanien, die als Hochburg der Camorra, der Mafia im Großraum von Neapel, gilt. Bei einem Besuch in einer Schule warnte Mattarella vor dem Eindringen der Mafia in die legale Wirtschaft sowie in die öffentlichen Institutionen. Der Präsident gedachte des Mordes an dem im Kampf gegen die Mafia engagierten Priester Giuseppe Diana vor 29 Jahren. Diana hatte unermüdlich zum Widerstand gegen die Camorra aufgerufen.
Mattarellas älterer Bruder, der ehemalige sizilianische Gouverneur Piersanti Mattarella, war 1980 von der Cosa Nostra ermordet worden. "Dieser Gedenktag ist wichtig, um diejenigen zu ehren, die mit ihrem Leben für die Würde des Menschseins bezahlt und sich der Unmenschlichkeit der Mafia, der Gewalt, der Unterwerfung ihrer Familien und der Gemeinschaften, in denen sie lebten, widersetzt haben", sagte Mattarella.
Zusammenfassung
- Tausende Menschen haben am Dienstag in den größeren italienischen Städten an Demonstrationen gegen die Mafia teilgenommen.
- Initiiert wurden die Kundgebungen von Pfarrer Luigi Ciotti, der mit seiner Bewegung "Libera" bereits seit Jahren gegen das organisierte Verbrechen kämpft.
- Allein an einer Kundgebung in Mailand beteiligten sich zehntausende Menschen.
- Seither wird jedes Jahr am 21. März vor allem der Opfer der Mafia gedacht.