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"Kein picksüßes Biopic": Robbie Williams als Affe in neuem Film

"Wir wollten kein picksüßes Wohlfühl-Biopic machen", erklärte Robbie Williams, warum sein Biopic "Better Man" vor allem seine Abstürze in den 1990er Jahren beleuchtet. "In dem Film geht es um zu frühen Erfolg, Drogen und um die Tatsache, dass ich mich selbst hasse", fasste er die Handlung des Streifens anlässlich der Deutschland-Premiere von "Better Man" vor Journalisten in Köln zusammen.

In dem Film von Michael Garcey tritt Williams als Affe auf. Der Umstand, dass Williams als Affe gezeigt wird, hat laut dem Regisseur Michael Gracey den Grund, "dass wir als Zuschauer mehr Empathie mit Tieren haben als mit Menschen. Das ist traurig, aber ein Fakt."

Eines der Geheimnisse sei, dass man hochauflösende Scans von Williams' Augen angefertigt habe, um dem Affen seinen Ausdruck zu verleihen. Zudem habe Jonno Davies sich Williams Art, sich zu bewegen, wirklich angeeignet.

Williams selbst hofft, dass der Film auch international erfolgreich sein wird: "Für jemanden, der 50 Jahre alt ist und immer noch so viele Ambitionen hat und nach Anerkennung giert, ist dieses Projekt unheimlich wichtig", so Williams. "Ich buhle hauptberuflich um Aufmerksamkeit." Auch wenn der Film ihn in seinen intimsten Momenten des Absturzes zeige, wollte er keine Szene herausschneiden. "Ich ziehe ein perverses Vergnügen daraus, Menschen richtig unangenehme Dinge zu erzählen. Das ist mein Art, Kontakte zu knüpfen."

Warum die Handlung von "Better Man" vor mehr als 20 Jahren endet, liegt für Williams auf der Hand: "Ich glaube, Konflikte und Trauma sind besser für die Klicks. Niemand will einen Film über einen ausgeglichenen Menschen sehen, der täglich normale Dinge tut", spielte Williams auf seine Zeit nach dem Drogen- und Alkoholentzug, seine Eheschließung und Familiengründung an.

Was er seinem jüngeren Ich rückblickend raten würde? "Gar nichts, er würde nicht zuhören", feixte William. "Ich will nicht sagen, dass ich nichts bereut habe, aber wenn ich all das nicht erlebt hätte, würde ich heute hier nicht sitzen."

Williams hofft, dass er Film auch jene berührt, die ihn und seine Musik nicht kennen: "Sie sehen einen Film über einen traurigen Mann, der abstürzt und es am Ende wieder heraus schafft." In den 1990ern habe psychische Gesundheit noch keine Lobby gehabt. Heute sei es hingegen möglich, rascher Hilfe zu bekommen. Er wolle den Menschen zeigen, dass es möglich ist, sein Leben zum Besseren zu verändern. "Jetzt bin ich dieser 'Better Man', der ich immer sein wollte."

Video: Robbie Williams rockt Schladming

ribbon Zusammenfassung
  • "Wir wollten kein picksüßes Wohlfühl-Biopic machen", erklärte Robbie Williams, warum sein Biopic "Better Man" vor allem seine Abstürze in den 1990er Jahren beleuchtet.
  • "In dem Film geht es um zu frühen Erfolg, Drogen und um die Tatsache, dass ich mich selbst hasse", fasste er die Handlung des Streifens anlässlich der Deutschland-Premiere von "Better Man" vor Journalisten in Köln zusammen.