Giftgas-Alarm in Gmunden
Der Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma gab an, den Behälter am Betriebsareal gefunden zu haben. Die Inspektion samt naher Umgebung wurde evakuiert, bestätigte die Polizei.
Eine Kommandantin samt fünf Spezialisten des ABC-Abwehrtrupps nahmen den möglicherweise gefährlichen Gegenstand mit und brachten diesen in die Tabsch-Kaserne in Korneuburg an einen sicheren Bereich. Dort werde nächste Woche dann geprüft, ob es sich um das gefürchtete Phosgen-Gas handle.
"Fürchtliche Auswirkungen von Phosgen"
Wenn Phosgen eingeatmet wird und dort mit Feuchtigkeit in Verbindung kommt, bildet sich Salzsäure. Das "zerfrisst einem die Atemwege", erklärt Oberstleutnant Pierre Kugelweiß vom Bundesheer im PULS 24 Interview. Wenn man das Gift einatme, sei der Tod binnen weniger Stunden wahrscheinlich.
Der Offizier beruhigte und versicherte: Es "bestand nie Gefahr für die Bevölkerung und die Umwelt".
Wurde im Ersten Weltkrieg als Giftgas verwendet
"Geringste Mengen reichen für eine tödliche Verletzung aus", erklärte Bundesheersprecher Pierre Kugelweis der APA am Sonntag. Das Tückische an dem Gemisch ist, dass es in der Lunge mit Wasser reagiert und Salzsäure entsteht. Damit würde ein Mensch innerlich verätzt, was einen qualvollen Tod bedeuten würde.
Im Ersten Weltkrieg als Kampfmittel "Grünkreuz" im Einsatz (die Phosgen-Granaten waren mit einem grünen Kreuz gekennzeichnet), ist dieses Gas heute nur noch als Zwischenprodukt aus der Medikamenten- und Insektizidherstellung bekannt.
Zusammenfassung
- Auf dem verdächtigen Gegenstand fand sich der Aufdruck "Phosgen", ein für den Menschen tödliches Gas.
- Der Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma gab an, den Behälter am Betriebsareal gefunden zu haben.
- Die Inspektion samt naher Umgebung wurde evakuiert, bestätigte die Polizei der APA einen Bericht der "Kronen Zeitung".
- "Geringste Mengen reichen für eine tödliche Verletzung aus", erklärte Bundesheersprecher Pierre Kugelweis der APA am Sonntag.