Gasexplosion: Bewohner dürfen wohl am Donnerstag zurück nachhause
Nach einer Gasexplosion Dienstagabend in Ansfelden (Bezirk Linz-Land), bei der ein 65-Jähriger verletzt worden und ein Einfamilienhaus abgebrannt war, ist das Bohrloch versiegelt.
Man werde nun Haus für Haus noch einmal Messungen durchführen, so Thomas Duschlbauer von der Landes-Krisenkommunikation nach einer Lagebesprechung Donnerstagfrüh. Tritt dabei nichts Unerwartetes zutage, können die Bewohner der 65 evakuierten Gebäude im Lauf des Tages zurückkehren.
Häuser unter die Lupe nehmen
Netzbetreiber, Polizei und Feuerwehr werden in vier Teams Haus für Haus noch einmal unter die Lupe nehmen, schilderte Duschlbauer die Vorgehensweise. Dabei ist es nötig, alle Ecken akribisch zu untersuchen. Das Gas könne beispielsweise durch Vertäfelungen den Weg auf Dachböden gefunden haben, erklärte er, die Gebäude müssten gut gelüftet werden.
Nach dieser Prozedur sollen die Bewohner aber wieder zurückkehren dürfen - vorausgesetzt die Messungen verlaufen wie erwartet positiv. Man rechne damit, dass die Prozedur bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend abgeschlossen ist. Lediglich die Familie jenes Hauses, das durch den Brand schwer beschädigt wurde, könne nicht zurück, für sie wurde eine möblierte Ersatzunterkunft gefunden.
Plötzlicher Gasaustritt bei Bohrungen
Bei einer Tiefenbohrung für eine Wärmepumpe für ein Wohnhaus war es Dienstagabend in rund 90 Metern Tiefe zu einem Wasseraustritt gekommen. 1.000 Liter Wasser pro Minute schossen an die Oberfläche. Die Feuerwehr pumpte das Wasser ab und die Lage galt als stabil. Plötzlich gegen 21.00 Uhr kam es in einem Haus rund 100 Meter von der Tiefenbohrung entfernt zur Explosion und es begann zu brennen.
Der Bewohner wurde von der Feuerwehr aus dem brennenden Gebäude gerettet und mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht, seine Lebensgefährtin blieb unverletzt. Ursache für die Explosion war Gas, das ebenfalls aus dem Bohrloch gedrungen war und sich seinen Weg an die Oberfläche gesucht hatte. In der Nacht trat immer wieder brennbares Gas aus und begann zu brennen. 130 Kräfte von 13 Wehren standen im Großeinsatz.
65 Häuser evakuiert
65 Häuser wurden evakuiert, die rund 150 Betroffenen in Ersatzquartieren untergebracht. Noch in der Nacht wurden Experten von der OMV angefordert, um ein Verschließen des Bohrloches vorzunehmen. Am Mittwoch wurde das Loch abgedichtet. Sachverständige des Landes und externe Experten waren vor Ort, die Feuerwehr nahm laufend Proben in den evakuierten Gebäuden, um Rückschlüsse auf die Gefahrenlage zu ziehen. Mittlerweile ist man sich sicher, dass kein neues Gas mehr austritt.
Wie es zu dem Gasaustritt habe kommen können, erklärte Landesgeologe Christoph Kolmer. Grundsätzlich gebe es in Oberösterreich tausende derartige Tiefenbohrungen. Nachdem das Erdwärmekabel gelegt ist, werde das Loch wieder verpresst. Im aktuellen Fall stieß man im Untergrund auf "seichtes Erdgas", das seitlich neben dem Rohr in den Untergrund austrat und durch den gut durchlässigen Schotter in das weitere Umfeld gelangte, meinte Kolmer. Nachdem sich das Gas den Weg des geringsten Widerstandes suche, ströme es in Hohlräume wie Lichtschächte oder Keller ein. Ein Funke reiche und es komme zur Explosion.
Zusammenfassung
- Nach einer Gasexplosion in Ansfelden dürfen die Bewohner der evakuierten Häuser voraussichtlich noch am Donnerstag zurückkehren.
- Man werde nun Haus für Haus noch einmal Messungen durchführen, so Thomas Duschlbauer von der Landes-Krisenkommunikation nach einer Lagebesprechung Donnerstagfrüh.
- Tritt dabei nichts Unerwartetes zutage, können die Bewohner der 65 evakuierten Gebäude im Lauf des Tages zurückkehren.