Schwere Unwetter: 1.200 flüchteten in Italien, Tote in Bulgarien
Heftige Niederschläge wurden den vierten Tag infolge aus den Provinzen Massa Carrara, Lucca, Pisa, Pistoia, Firenze, Livorno und Arezzo gemeldet. Weil zwei Bäche über die Ufer zu treten drohten, mussten 1.200 Personen in den Gemeinden Montemurlo, Montale und Prato ihre Häuser verlassen, teilte der Präsident der Region Toskana, Eugenio Giani, am Samstagabend mit.
Mehrere Viertel der Stadt Prato nördlich von Florenz waren ohne Wasser, die Einwohner mussten per Lkw mit Wasser versorgt werden. Bei den Unwettern waren am Freitag sieben Personen ums Leben gekommen, darunter einige Senioren.
So viel Regen wie seit 50 Jahren nicht
In der Toskana sei seit 50 Jahren in einem derart kurzen Zeitraum nicht so viel Regen gefallen wie jetzt, erklärte Regionalpräsident Giani. Seit 1966 habe es nicht mehr so viel geregnet. Hunderte Angehörige von Rettungseinheiten sowie Freiwillige standen im Einsatz, um die Straßen der betroffenen Gemeinden von Schlamm und Geröll freizuschaufeln. Wasserpumpen waren im Dauereinsatz.
Auch in anderen italienischen Regionen kam es wegen der Unwetter zu Problemen. Der Pegel des Po stieg weiter an und überschwemmte mehrere hundert Hektar Felder in der Gegend der Stadt Mantua. Die Situation entlang Italiens längstem Fluss wird von den Behörden ständig beobachtet.
Von den Unwettern wurde auch die norditalienische Region Venetien schwer getroffen, ebenso die Emilia Romagna und die Lombardei. Auch in der Hauptstadt Rom gab es am Sonntag heftige Niederschläge.
Die Schlechtwetterfront soll auch in den nächsten Tagen anhalten. Die Gemeinde Venedig schaltete am Sonntag zum zweiten Mal binnen einer Woche das Dammsystem MOSE ein, um das Stadtzentrum vor Hochwasser zu schützen. Auch auf Sizilien sanken die Temperaturen. Auf dem Vulkan Ätna fiel Schnee.
Zwei Tote in Bulgarien
In Bulgarien sind bei heftigen Regenfällen und starken Winden zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein 51-Jähriger sei gestorben, als eine Mauer auf ihn gestürzt sei, teilte das Innenministerium am Samstag mit. Außerdem sei ein 67-Jähriger ums Leben gekommen, der vermutlich auf ein kaputtes Stromkabel getreten sei. Eine Frau wurde ins Krankenhaus gebracht, nachdem ein Baum auf sie stürzte.
Hunderte Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Polizisten waren am Samstag im Einsatz, um die durch heftige Regenfälle und starke Winde verursachten Schäden zu beseitigen. Besonders betroffen waren nach Angaben des Innenministeriums eine Region im Süden und mehrere Regionen im Nordosten des Landes.
Zusammenfassung
- Die mittelitalienische Region Toskana ist erneut von schweren Unwettern heimgesucht worden.
- Heftige Niederschläge wurden den vierten Tag infolge aus den Provinzen Massa Carrara, Lucca, Pisa, Pistoia, Firenze (Florenz), Livorno und Arezzo gemeldet.
- Bei den schweren Unwettern waren am Freitag sieben Personen ums Leben gekommen, darunter einige Senioren.
- In Bulgarien kamen bei heftigen Regenfällen und starken Winden zwei Menschen ums Leben.