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Unwetter in Toskana: 5 Tote, Autos wie Spielzeug weggespült

Bei schweren Unwetter in der Toskana sind in der Nacht auf Freitag mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Der Fluss Bisenzio trat über die Ufer und überschwemmte mehrere Gemeinden. Videos zeigen, wie Autos von den Fluten wie Spielzeug weggespült wurden.

Nach schweren Regenfällen ist es in der Toskana in der Nacht auf Freitag in zahlreichen Gegenden zu schweren Überschwemmungen gekommen. Besonders betroffen waren die Städte Prato, Empoli und Pontedera, deren Krankenhäuser überschwemmt wurden, wie der Präsident der Region Toskana, Eugenio Giani, berichtete.

Die Zahl der Toten ist am Freitagvormittag auf fünf Personen angestiegen. Mehrere Menschen werden noch vermisst.

Nationaler Notstand

Die Regierung in Rom rief wegen den Unwettern den Notstand aus. Damit werden fünf Millionen Euro für erste Hilfsmaßnahmen locker gemacht, wie Premierministerin Giorgia Meloni bei einer Pressekonferenz in Rom ankündigte. Sie drückte der von den Unwettern betroffenen Bevölkerung ihre Anteilnahme aus.

Zu den Todesopfern zählt ein 85-jähriger Pensionist, der tot im Erdgeschoss seines Hauses in der toskanischen Gemeinde Montemurlo nahe Prato gefunden wurde, berichteten italienische Medien.

Der Mann hatte eine Behinderung und wurde leblos in seinem Haus gefunden, in das Wasser eingedrungen war. In Montemurlo kam auch eine 84-Jährige ums Leben. Keine näheren Informationen gab es zu den übrigen Opfern. Die Vermissten wurden im Raum von Florenz gemeldet. 

Der Präsident der Toskana rief den Notstand in der Region aus. In der Kleinstadt Campi Bisenzio in der Provinz Florenz wurden 800 Hektar Gebiet überschwemmt, mehrere Personen mussten ihre Häuser verlassen. Über tausendmal musste die Feuerwehr in der Nacht auf Freitag in der Toskana ausrücken, um Menschen in Sicherheit zu bringen.

40.000 Haushalte ohne Strom

Der Bürgermeister der Stadt Prato nördlich von Florenz, Matteo Biffoni, sprach von verheerender Lage. "Die Situation ist schockierend, jetzt müssen wir hart arbeiten, um die Stadt vom Schlamm zu befreien", schrieb Biffoni in Sozialen Netzwerken.

40.000 Haushalte waren wegen der Unwetter ohne Strom. Teile der Autobahn A11 mussten gesperrt werden. Beim Bahnverkehr kam es zu erheblichen Problemen.

Die Bahnlinie zwischen Prato und Pistoia wurde unterbrochen. Die Schulen in der Toskana blieben am Freitag geschlossen. In der toskanischen Hafenstadt Livorno mussten die Schiffe wegen des Windes, der eine Geschwindigkeit von bis zu 120 Stundenkilometer erreichte, im Hafen bleiben. Die Fährenverbindung zur Insel Elba wurde unterbrochen.

Weitere Vermisste

Von den Unwettern war auch die norditalienische Region Venetien schwer betroffen. Eine Person wurde in der Dolomiten-Provinz Belluno vermisst. Dabei handelt es sich um einen Feuerwehrmann, der nicht im Dienst war. Er soll in einen Fluss gestürzt sein.

Ein zweiter Vermisster wurde in der Gegend von Verona gemeldet. Schwere Unwetter wurden auch in der Region Emilia Romagna und in der Lombardei gemeldet. In Mailand schwoll der Fluss Seveso an, der bereits am Dienstag über die Ufer getreten war und einige Viertel der Finanzmetropole überschwemmt hatte.

In der Emilia Romagna war es im Mai zu verheerenden Unwetter mit 15 Todesopfern und Schäden in Milliardenhöhe gekommen.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei schweren Unwetter in der Toskana sind in der Nacht auf Freitag mindestens fünf Personen ums Leben gekommen.
  • Starke Regenfälle führten in mehreren Gegenden zu Überflutungen.
  • Besonders betroffen waren die Städte Prato, Empoli und Pontedera, deren Krankenhäuser überschwemmt wurden, wie der Präsident der Region Toskana, Eugenio Giani, berichtete.
  • Der Bürgermeister der Stadt Prato nördlich von Florenz, Matteo Biffoni, sprach von verheerender Lage.
  • Videos auf Social Media zeigen, wie Autos von Fluten weggespült werden.