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Erdbeben in Marokko: Über 270 Österreicher vor Ort

Bei einem schweren Erdbeben in Marokko sind am späten Freitagabend über 1.000 Menschen ums Leben gekommen. Österreicher sollen derzeit nicht betroffen sein - es sind aber mindestens 270 vor Ort.

Mindestens 1.000 Tote und 672 Verletzte wurden nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko gemeldet. Informationen über Betroffene aus Österreich lägen derzeit nicht vor, teilte das Außenministerium der APA am Samstagvormittag mit. Aktuell seien jedoch rund 60 Personen reiseregistriert, hieß es weiter.

Ein Mitarbeiter der österreichischen Botschaft in Rabat sei bereits auf dem Weg in das besonders betroffene Krisengebiet Marrakesch, hieß. Laut Ministerium befinden sich aktuell rund 215 Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher in Marokko.

Hilfsmission möglich

"Sie wurden noch in der Nacht per SMS und Email kontaktiert und werden aktuell von der Botschaft durchgerufen", sagte eine Sprecherin. In diesem Zusammenhang verwies das Ministerium auch auf den Bereitschaftsdienst (+43 90115 4411), der rund um die Uhr erreichbar sei.

Das österreichische Rote Kreuz rief am Samstag zu Spenden für die Erdbebenregion auf. "Verletzte und Menschen, die alles verloren haben, brauchen jetzt rasch Hilfe", appellierte Präsident Gerald Schöpfer. Der Marokkanische Roter Halbmond unterstütze bereits mit Erster Hilfe, Psychosozialer Unterstützung und mit Evakuierungs- und Transportunterstützung, hieß es in einer Aussendung.

Spendenaufrufe kamen ebenfalls von den beiden NGOS Care-Österreich sowie "Jugend Eine Welt". "Die humanitäre Situation verschlechtert sich zunehmend. Die Familien benötigen nun am dringendsten Wasser, Nahrung, Hygieneartikel, Gesundheitsversorgung und eine sichere Unterkunft", sagte Care-Geschäftsführerin Andrea Barschdorf-Hager.

Unterstützung wird vorbereitet

Bundeskanzler Karl Nehammer, Innenminister Gerhard Karner sowie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (alle ÖVP) drückten am Samstag in einem gemeinsamen Statement ihre Betroffenheit über das Beben aus. "Katastrophen, wie diese, erfordern internationale Solidarität und Unterstützung. Österreich wird jederzeit helfen, wo in den Katastrophengebieten Marokkos Hilfe benötigt wird", wurde Nehammer zitiert.

"Innen- und Verteidigungsministerium treffen derzeit alle Vorkehrungen, um zu unterstützen, sobald eine entsprechende Anforderung kommt", sagte Nehammer. Das Katastrophenhilfeelement des Bundesheers, die Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU), stehe jederzeit bereit betonte Tanner. Zuletzt stand ein AFDRU-Kontingent des Bundesheeres nach dem verheerenden Beben im Süden der Türkei Anfang Februar im Einsatz.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einem schweren Erdbeben in Marokko sind am späten Freitagabend (Ortszeit) mindestens 1.000 Menschen ums Leben gekommen.
  • Österreicher sollen derzeit nicht betroffen sein - es sind aber mindestens 270 vor Ort.
  • In diesem Zusammenhang verwies das Ministerium auch auf den Bereitschaftsdienst (+43 90115 4411), der rund um die Uhr erreichbar ist.