Emirate kündigten 30-Milliarden-Fonds für Klimaprojekte an
Der Fokus liege auf Märkten in Entwicklungsländern, teilte die Präsidentschaft der COP28 am Freitag mit. Zusammen mit privaten Geldgebern sollen bis 2030 insgesamt bis zu 250 Milliarden Dollar mobilisiert werden.
Öl-Boss auf für Klimaschutz zuständig
Schwerpunkte der geplanten Investitionen sind der Mitteilung zufolge die klimafreundliche Energiewende, der entsprechende Umbau industrieller Prozesse sowie neue Klimaschutz-Technologien. Aufsichtsratsvorsitzender des Fonds mit Namen Alterra wird der COP-Präsident Sultan Ahmed Al Jaber; er ist bereits Chef des staatlichen Öl- und Gas-Konzerns Adnoc. Nach welchen Kriterien die Projekte genau ausgewählt werden, blieb zunächst unklar.
Ein großes Thema der zweiwöchigen Klimakonferenz ist, wie globale Finanzströme schnell umgelenkt werden können - also vor allem weg von Öl, Kohle und Gas und hin in erneuerbare Energien und mehr Energieeffizienz.
Von der Leyen will CO2 verteuern
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warb für einen entschlossenen Ausbau von Bepreisungssystemen für Kohlendioxid. "Wir alle wissen: Wenn wir die globale Erwärmung unter 1,5 Grad halten wollen, müssen wir die globalen Emissionen senken", sagte sie am Freitag. Starke Umweltverschmutzer müssten dann einen fairen Preis zahlen und die Einnahmen könnten in den Kampf gegen den Klimawandel reinvestiert werden.
Als Positiv-Beispiel für die CO2-Bepreisung nannte von der Leyen die EU. In den 18 Jahren seit dem Start seien die von dem System abgedeckten Emissionen um fast 40 Prozent gesunken, während die Wirtschaft weiter gewachsen sei, sagte sie. "Wir haben mehr als 175 Milliarden Euro eingenommen und diese fließen ausschließlich in den Klimaschutz, in Innovationen und in Entwicklungsländer."
Nach Angaben der deutschen Politikerin gibt es weltweit bereits 73 CO2-Bepreisungsinstrumente. Diese deckten allerdings lediglich 23 Prozent der weltweiten Emissionen ab.
Ehrgeiziges Indien redet sich auf Industriestaaten aus
Trotz seiner hohen Emissionen sprach sich Indien für ehrgeizigen Klimaschutz aus. "Die ganze Welt schaut auf uns. Mutter Erde schaut auf uns, um ihre Zukunft zu sichern", sagte Indiens Premierminister Narendra Modi am Freitag vor dem Plenum in Dubai. "Wir müssen erfolgreich sein." Die Verantwortung für die Erderwärmung sieht Modi vor allem bei westlichen Industriestaaten. Die Krise sei von einem kleinen Teil der Menschheit verursacht worden, aber alle müssten darunter leiden - besonders die Menschen im globalen Süden, wie Modi betonte. Tatsächlich spielt auch Indien selbst eine entscheidende Rolle.
Am Anfang hatte König Charles III. die Teilnehmer der Weltklimakonferenz zum raschen Handeln gegen den Klimawandel gemahnt. Die Hoffnung der Welt ruhe auf den Staats- und Regierungschefs, sagte der britische Monarch am Freitag in Dubai. Er hoffe, dass die COP28 ein "kritischer Wendepunkt hin zu echten Transformationsmaßnahmen" sein werde. "Die Erde gehört nicht uns, wir gehören der Erde", sagte Charles.
Zusammenfassung
- Auf der Weltklimakonferenz in Dubai hat der Gastgeber, die Vereinigten Arabischen Emirate, einen neuen Investmentfonds im Volumen von 30 Milliarden US-Dollar angekündigt, um mehr Kapital in Klimaschutzprojekte zu lenken.
- Der Fokus liege auf Märkten in Entwicklungsländern, teilte die Präsidentschaft der COP28 am Freitag mit.
- Die Leitung des Fonds will COP-Präsident Sultan Ahmed Al Jaber selbst übernehmen. Er ist auch der Chef des staatlichen Öl- und Gas-Konzerns.