Unwetter in Italien: Ein Toter, 2.000 Evakuierungen
Schwere Unwetter haben in der Nacht auf Sonntag Italien heimgesucht. Ein 20-Jähriger ist in Pianoro bei Bologna in der norditalienischen Region Emilia Romagna tot geborgen worden. Sein Auto wurde vom Wasser eines Flusses mitgerissen, der plötzlich über die Ufer trat. Der Mann befand sich mit seinem Bruder im Auto, der sich retten konnte und Alarm schlug, wie italienische Medien berichteten.
2.000 Menschen mussten im Raum von Bologna ihre Häuser verlassen.
"Wir können einen Großteil des Stadtgebiets nicht erreichen. Die Telefonverbindungen sind ausgefallen. Wir bitten um Hilfe", sagte Luca Vecchiettini, Bürgermeister von Pianoro. Die Lage sei kritisch. In der Gemeinde wurden in einigen Gebieten, die von Überschwemmungen schwer betroffen wurden, Evakuierungen angeordnet.
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Die Provinz Bologna und das Gebiet um die Adria-Badeortschaft Cesenatico wurden von den Unwettern besonders stark heimgesucht. Mehrere Häuser mussten in den Kleinstädten Budrio, Molinella und Bagnacavallo evakuiert werden.
Die Einwohner wurden in einer Sporthalle untergebracht. Wegen der schweren Niederschläge waren viele Verkehrsachsen im Raum von Bologna unbefahrbar. Die Schulen in der Gegend bleiben am Montag geschlossen.
80 mm Regen in vier Stunden
In etwa vier Stunden fielen am Sonntagabend mehr als 80 Millimeter Regen, die einen Großteil der Stadt Bologna und der Umgebung überfluteten. Die kritische Phase begann gegen 21.00 Uhr, als der Fluss Ravone über die Ufer trat und eine der Hauptzufahrtsstraßen zum Stadtzentrum blockierte, wo sich unter anderem das städtische Krankenhaus befindet. In mehreren Teilen Bolognas kam es zu Stromausfällen.
Der Bürgermeister von Bologna, Matteo Lepore rief die Bevölkerung über die sozialen Medien auf, im gesamten Stadtgebiet nicht auf die Straße zu gehen, die Autos nicht zu benutzen und sich in höhere Stockwerke zu begeben, sollte man sich in der Nähe von Sturzbächen befinden.
Viele Straßen in der Provinz wurden ganz oder teilweise gesperrt. Auch der Eisenbahnverkehr kam partiell zum Erliegen. Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni drückte den Unwetteropfern ihre Solidarität aus.
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Heftige Niederschläge schon im September
Die Region Emilia Romagna, zu der Bologna gehört, war bereits Mitte September von heftigen Niederschlägen und darauf folgenden Überschwemmungen betroffen worden. Tausende Menschen wurden evakuiert.
Im Mai 2023 kamen in der Region bei schweren Unwettern 17 Menschen ums Leben. Der Sachschaden ging in die Milliarden. Schwere Unwetter hatten auch Anfang Oktober in der Gegend gewütet.
Weitere Regenfälle am Sonntag
Schwere Niederschläge werden am Sonntag in 13 der 20 italienischen Regionen erwartet. Heftige Regenfälle gab es auch auf Sizilien, das in den vergangenen Monaten unter einer schweren Dürre litt. Zu starken Überschwemmungen kam es in Catania und in Agrigent.
In der sizilianischen Hafenstadt Licata trat der Fluss Salso über die Ufer und überschwemmte verschiedene Teile der Stadt. Einige Menschen saßen auf den Dächern ihrer Autos fest. Ein Mann, der sich an den Pfeilern einer Brücke anklammerte, wurde von einem Team der Bodenfeuerwehr gerettet. Mehrere Häuser in der Nähe des Flusses wurden evakuiert.
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Zusammenfassung
- Schwere Unwetter in Italien forderten ein Todesopfer in Pianoro bei Bologna, wo ein 20-Jähriger starb, nachdem sein Auto von einem Fluss mitgerissen wurde. Sein Bruder überlebte und schlug Alarm.
- Im Raum Bologna mussten 2.000 Menschen evakuiert werden, da über 80 Millimeter Regen in nur vier Stunden fielen. Der Bürgermeister von Pianoro berichtete von einer kritischen Lage mit ausgefallenen Telefonverbindungen.
- Auch Sizilien wurde von den Unwettern getroffen, mit starken Überschwemmungen in Catania und Agrigent. Der Fluss Salso in Licata trat über die Ufer, und Menschen mussten gerettet werden.