Corona-Ende für fünf Kreuzfahrten: Über 5.000 Passagiere betroffen
Wegen einer Zunahme gemeldeter Corona-Neuinfektionen auf Schiffen hat die US-Gesundheitsbehörde CDC schon kurz vor Silvester weltweit vor Kreuzfahrten gewarnt. Es sei "besonders wichtig", dass Menschen, bei denen eine hohes Risiko für schwere Krankheitsverläufe bestehe, von jeglichen Kreuzfahrten absähen. Die Behörde CDC stufte Kreuzfahrtschiffe auf einer Corona-Gefahrenskala von eins bis vier in der höchsten Kategorie ("sehr hoch") ein. Das wurde vom Verband der Kreuzfahrtindustrie in den USA kritisiert.
Rund um den Jahreswechsel mussten jedoch fünf Kreuzfahrtschiffe mit insgesamt über 5.000 Passagieren ihre Reisen außerplanmäßig beenden.
150 angesteckte Passagiere in Genua
So sind etwa 150 Passagiere an Bord des Kreuzfahrtschiffes MSC Grandiosa in Genua positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Schiff war von Marseille in Genua eingetroffen und hätte am Montagnachmittag in Richtung Civitavecchia, dem Hafen Roms, weiterfahren sollen, teilte die Reederei mit.
Isolation in Kabinen und im Pflegeheim
Die größtenteils italienischen Passagiere wurden bis zum Eintreffen von Hafenbehörde und regionalen Gesundheitsbeamten in ihren Kabinen isoliert. Berichten zufolge sollen sie in Bussen nach Hause gefahren werden, während die ausländischen Passagiere in einem Pflegeheim in Genua untergebracht wurden. Sollte diese Einrichtung ausgelastet sein, sollen weitere Passagiere aus dem Ausland in einem Heim im Piemont beherbergt werden. Die MSC Grandiosa wird erst nach einer vollständigen Reinigung wieder vor Anker gehen können, teilten die Behörden mit.
Reiseabbruch für 2.000 Passagiere in Dubai
In der Nacht auf Montag wurde bekannt, dass das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 6" der Reederei TUI Cruises mit 2.000 Passagieren seine Reise, die bis 10. Jänner hätte dauern sollen, in Dubai abbrach. "Hintergrund sind vereinzelte Fälle von Covid-19 an Bord, die im Laufe der Reise festgestellt wurden", hieß es vom Unternehmen.
Alle Passagier ab 12 und die 800 Besatzungsmitglieder waren vollständig geimpft. Darüber hinaus wurden die Gäste vor und während der Reise den Angaben zufolge getestet. Für alle Gäste, die ihre Reise hätten fortsetzen wollen, organisierte Tui Cruises den Angaben zufolge Rückflüge.
Über 4.000 saßen tagelang vor Lissabon fest
Die Kreuzfahrt der "Aida Nova" endete statt am 5. Jänner auf den Kanarischen Inseln am 2. in Lissabon. 52 der 1.353 Crewmitglieder waren positiv getestet worden und litten an milden Symptomen. Drei Tage lang lag das Schiff mit mehr als 4.000 Personen, knapp 3.000 davon Passagiere, vor Lissabon vor Anker. Aus der Besichtigung des spektakulären Silvester-Feuerwerks über dem Hafen von Funchal auf der Atlantik-Insel Madeira fiel aus.
Am Montag sollten die Reisenden per Flugzeug nach Deutschland, Österreich und die Schweiz zurückkehren, erkrankt soll von den Gästen niemand sein. Die positiven Besatzungsmitglieder wurden in Hotels in Lissabon isoliert.
Die portugiesischen Behörden erteilten der "Aida Nova" zwar eine Auslaufgenehmigung, sie konnte mangels Crew jedoch nicht weiterfahren. Alle Passagiere über 12 und die Besatzung sei laut Veranstalter geimpft und vor Fahrtantritt sowohl Antigen- als auch PCR-getestet gewesen.
Erkrankte zweier Schiffe in Dubai in Isolation
Ebenfalls vorzeitig zu Ende war die Reise für Passagiere der "Europa" und "Europa 2" nachdem Passagiere positiv getestet wurden. Laut Veranstalter Hapag-Lloyd Cruises sollten beide Schiffe bis 5. Jänner unterwegs sein, beendeten die Reisen aber schon am 30. bzw. 31. Dezember. Die "Europa" wollte mit 240 Passagieren und 280 Crew-Mitgliedern über die Feiertage Mauritius und die Malediven ansteuern. Die "Europa 2" war mit 280 Gästen und 380 Mitarbeitern nach Mauritius unterwegs. Positiv getestete Passagiere sollten in Dubai ausgeschifft und isoliert werden. Genaue Angaben, um wie viele Corona-Fälle es sich handelt, wurden nicht bekannt gegeben.
Auch in diesen zwei Fällen waren alle Mitarbeiter und Passagiere laut Angaben des Veranstalters mindestens zweimal geimpft. Die Crew-Mitglieder und Gäste sollen zudem an Bord regelmäßig getestet worden sein.
Zusammenfassung
- Corona-Fälle auf Kreuzfahrtschiffen häufen sich in den vergangenen Tagen. In Italien wurden 150 Passagiere positiv getestet, davor brachen Schiffe mit mehreren Tausend Passagieren ihre Reisen in Dubai und Lissabon vorzeitig ab. Bei zwei weiteren Reisen wurden erkrankte Passagiere in Dubai ausgeschifft.