Hamilton auch in Mugello aus der Pole
Bottas hatte in Mugello alle drei Trainings gewonnen und sich deshalb Hoffnungen auf seine 14. Pole gemacht. Dann kam ihm in der Entscheidung aber Esteban Ocon dazwischen. Der Franzose drehte sich mit seinem Renault und löste eine Gelb-Phase aus, Bottas musste seinen letzten Versuch abbrechen. Hamilton genügte damit die Zeit vom ersten Outing von Q3 zur insgesamt bereits 95. Karriere-Pole.
Die Chance für Bottas wäre groß gewesen, denn auch im zweiten Rennen nach dem Verbot des "Party-Modus" biss sich die Konkurrenz die Zähne an den schnellen Mercedes aus. Hamilton selbst konnte im Finish seine Zeit auf der Hochgeschwindigkeits-Piste nördlich von Florenz ebenfalls nicht mehr verbessern. "Der Wind war zu stark", berichtete der Weltmeister, der am Sonntag (15.10 Uhr/live ORF 1) auf seinen 90. Sieg losgeht. Nur Michael Schumacher (91) hat mehr. In der WM führt der Brite nach 8 von 17 Rennen mit 164 Punkten klar vor Bottas (117) sowie Verstappen. (110).
Der Niederländer war schon in den Trainings der Einzige gewesen, der die beidem Mercedes gesplittet hatte. "Wir haben aber nicht wirklich erwartet, dass wir um die Pole kämpfen", sagte Verstappen, der aber für das Rennen zuversichtlich ist. "Das Wochenende läuft insgesamt bisher gut. Das ist wirklich eine aufregende Strecke."
Auf der Toskana-Piste mit ihren vielen schnellen Kurven und den abartigen G-Kräften begeht Ferrari am Sonntag seinen tausendsten Formel-1-Grand Prix. Charles Leclerc nimmt diesen in seinem burgunderroten Jubiläums-Boliden angesichts der aktuellen Schwächephase als bemerkenswerter Fünfter in Angriff. Der am Jahresende scheidende Sebastian Vettel hingegen nur als 14. Wäre er nicht im Q1 hauchdünn vor Monza-Sensationssieger Pierre Gasly (AlphaTauri) geblieben, hätte der vierfache Weltmeister nicht einmal den zweiten Abschnitt erreicht. Ferrari ist beim Jubiläum zu wünschen, nicht wie zuletzt in Monza beide Autos im Rennen zu verlieren.
Bottas weinte der verpassten Pole ein wenig nach. "Ich war stark im Training. Mein erster Run im Q3 war auch okay, aber leider nicht perfekt. Dann kam diese Gelbe Flagge und hat mir die Chance genommen", erzählte der finnische Vizeweltmeister. "Das ist schon enttäuschend." Laut Teamchef Toto Wolff sei durch eine zu langsame Outlap von Bottas Ocon am Auto des Finnen vorbei gekommen.
Hamilton gab den generösen Gewinner. "Valtteri hat einen tollen Job gemacht und mich zum Äußersten getrieben", lobte der Engländer seinen Teamkollegen und verriet: "Ich musste bisher viel im Hintergrund arbeiten, um ihn in Schach zu halten." Auch Hamilton ist von der Strecke, auf der die Formel 1 zum ersten Mal gastiert, begeistert. "Sie ist einfach phänomenal und sehr herausfordernd."
Teamchef Wolff ist sicher, dass Red Bull im Rennen deutlich gefährlicher wird. "Bei den Long Runs waren sie gleichauf", verriet der Österreicher. Das bestätigte Red-Bull-Berater und Landsmann Helmut Marko. "Mit Party-Modus wären wir noch weiter hinten gewesen. Aber im Rennen schaut es für uns deutlich besser aus." Wolff glaubt dennoch an den Mercedes-Sieg: "Wir hatten zuletzt wirklich gute Rennen, daran wollen wir anschließen."
Zusammenfassung
- Bottas hatte in Mugello alle drei Trainings gewonnen und sich deshalb Hoffnungen auf seine 14. Pole gemacht.
- Dann kam ihm in der Entscheidung aber Esteban Ocon dazwischen.
- Hamilton genügte damit die Zeit vom ersten Outing von Q3 zur insgesamt bereits 95. Karriere-Pole.
- Ferrari ist beim Jubiläum zu wünschen, nicht wie zuletzt in Monza beide Autos im Rennen zu verlieren.
- Teamchef Wolff ist sicher, dass Red Bull im Rennen deutlich gefährlicher wird.