Corona-Ampel: Oberösterreich als Sorgenkind
Besonders betroffen ist laut Ampel-Kommission das impf-träge Innviertel mit den Bezirken Ried und Braunau, die die ungünstigsten Werte aufweisen. In Braunau endete erst vor wenigen Tagen die Ausreisekontrolle.
Burgenland vor Gelb-Grün-Schaltung
Was die Farbgebung der Ampel angeht, dürfte mit dem Burgenland erstmals seit mehreren Wochen wieder ein Bundesland in den Bereich des geringen Risikos, also gelb-grün, eingestuft werden. In Tirol, das allerdings weiter mit Abstand die schlechteste Testquote aufweist, bleibt es bei gelb, also mittlerem Risiko, neu in diese Stufe dürfte die Steiermark vorrücken. Der Rest des Landes plus der Bundesstaat dürften orange bewertet werden, was hohes Risiko meint.
Keine Rot-Gefahr
Ausschlaggebend für die Farbgebung sind ja mittlerweile nicht mehr die Infektionen alleine, sondern es werden weitere Faktoren in eine Risikozahl eingerechnet. Ab 100 ist man im roten Bereich des sehr hohen Risikos. Davon ist man im Moment überall weit entfernt. Die schlechtesten Werte hat Oberösterreich mit 79,3, während das Burgenland am anderen Ende der Skala 24,0 aufweist.
Auch was die risikoadjustierte und die rohe Fallzahl angeht, sind die Zahlen in Oberösterreich bei weitem die schlechtesten. Insgesamt stagnieren die Zahlen im Bundesland aber wie in der Steiermark. Überall sonst gehen sie zurück, nur in Kärnten wurde in der vergangenen Woche ein Anstieg verzeichnet, der mit elf Prozent aber vergleichsweise gering ist. Was die prognostizierte Auslastung der Intensivstationen betrifft, ist Oberösterreich hinter Wien zweiter.
Problem-Bezirke in Oberösterreich
Dass Oberösterreich Problemgebiet ist, zeigt die Liste der Bezirke. Die ersten sechs Plätze von der "falschen" Seite nehmen Ried im Innkreis, Braunau, Kirchdorf an der Krems, Steyr-Land, Steyr-Stadt und Schärding ein. Erst dann folgt mit Lilienfeld ein Bezirk aus Niederösterreich. Unter den 20 Bezirken mit den meisten Neuinfektionen finden sich gleich elf oberösterreichische. Oberpullendorf (Burgenland), Völkermarkt (Kärnten) und Oberwart (Burgenland) haben dagegen die niedrigsten Inzidenzen.
Kaum Änderungen gibt es bei der Zahl der abgeklärten Fälle, die bundesweit bei zwei Drittel liegt. Gut ein Drittel der Neuinfektionen war asymptomatisch, wurde also quasi zufällig entdeckt.
Was die Einstufung der Schulen angeht, die außerhalb der Ostregion erstmals vorgenommen wird, hat die Kommission heute offenbar noch einiges zu bereden. Während sieben Bundesländer der Risikostufe zwei zugeordnet werden, gibt es bei Steiermark und Vorarlberg noch keine Vor-Empfehlung. Stufe zwei bedeutet, dass ungeimpfte Schüler weiter dreimal die Woche testen müssen, für geimpfte bzw. genesene entfällt die Testpflicht. Alle Kinder und Jugendlichen müssen außerhalb der Klasse weiter Maske tragen, Schulveranstaltungen wie Ausflüge können stattfinden, Elternabende in Präsenz vonstatten gehen, aber mit Maskenpflicht.
Zusammenfassung
- Der Corona-Trend in Österreich zeigt aktuell in die richtige Richtung.
- Laut Arbeitsdokument der heute tagenden Ampel-Kommission gehen die Zahlen außer in Kärnten überall nach unten oder stagnieren.
- Ab 100 ist man im roten Bereich des sehr hohen Risikos.
- Die schlechtesten Werte hat Oberösterreich mit 79,3, während das Burgenland am anderen Ende der Skala 24,0 aufweist.
- Insgesamt stagnieren die Zahlen im Bundesland aber wie in der Steiermark.