China gedenkt der Corona-Opfer - Hoffnungsschimmer in Europa
Während ganz China der Toten der Corona-Pandemie gedenkt und in den USA der Mund-Nasen-Schutz empfohlen wird, gibt es in Europa leichten Hoffnungsschimmer in der Krise. In Spanien war die Zahl der Corona-Toten am Samstag am zweiten Tag in Folge leicht rückläufig. Die stark betroffene Lombardei rechnet mit einem Rückgang der Epidemiekurve bis Ende dieser Woche.
Der lombardische Präsident, Attilio Fontana, kündigte vorausblickend strenge Polizeikontrollen an, um zu verhindern, dass sich über die Osterfeiertage die Menschen nicht an die Ausgangssperre halten. Zu viele Menschen seien in der norditalienischen Region noch auf den Straßen. Es gab wieder den Appell an die Bürger, die Wohnung nur in dringenden Fällen zu verlassen.
Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza berichtete, dass der Infektionsindex gesunken sei. Eine infizierte Person steckte im Februar und Anfang März durchschnittlich drei Personen an, was zu einer starken Verbreitung der Seuche beitrug. Dank der rigorosen Vorbeugungsmaßnahmen, die Italien ab dem 10. März ergriffen habe, sei die Ansteckungskraft des Virus stark gesunken. "Der Krieg ist aber noch im Gange", sagte Speranza.
Weltweit sind US-Experten zufolge bereits mehr als 60.000 Menschen infolge der vom neuartigen Coronavirus verursachten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Die Zahl der weltweit bestätigten Infektionen mit SARS-CoV-2 stieg bis Samstagfrüh (Ortszeit) auf 1,13 Millionen, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität hervorging. Die meisten der 60.115 Todesfälle entfielen danach auf sieben Länder, in dieser Reihenfolge: Italien, Spanien, USA, Frankreich, Großbritannien, Iran und China.
In Spanien ging die Zahl der Neuinfektionen den behördlichen Angaben zufolge mit rund 7.000 leicht zurück. Insgesamt wurden in Spanien bisher knapp 125.000 Infektionen gemeldet. Besonders schlimm ist die Lage im Großraum Madrid.
Großbritannien meldete unterdessen mit 708 weiteren Todesfällen einen neuen Höchststand bei den Corona-Toten binnen 24 Stunden: Damit starben im Königreich insgesamt bereits mehr als 4.300 Menschen an Covid-19, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Zahl der Corona-Infizierten stieg den offiziellen Angaben zufolge auf knapp 42.000.
Mit rund 280.000 Infizierten gibt es in den USA die meisten bekannten Fälle weltweit. Mehr als 7.000 Menschen sind dort bisher infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Bisher sind der Bundesstaat New York und die gleichnamige Ostküstenmetropole am schlimmsten betroffen. Bürgermeister Bill de Blasio sprach von einer entscheidenden Woche. Die Situation in den Krankenhäusern werde sich zuspitzen.
Der Kampf um dringend benötigte Schutzmasken wird mit immer härteren Bandagen ausgetragen: Europäische Politiker werfen den USA dabei den Einsatz unfairer Mittel vor. In deutschen Regierungskreisen ist davon die Rede, dass US-Vertreter in China mit großen Bargeldsummen versuchten, Schutzausrüstungsladungen umzuleiten. Auch aus Frankreich kommen ähnliche Vorwürfe.
Im Virus-Ausgangsland China wurde indes der Opfer gedacht. Um 10.00 Uhr Ortszeit hielten die Menschen für drei Schweigeminuten inne, Autos, Züge und Schiffe hupten und Sirenen heulten. Landesweit wurden die Flaggen auf halbmast gesetzt. Das Gedenken fällt auf den Totengedenktag Qingming, an dem die Chinesen traditionell mit Opfergaben die Gräber ihrer Angehörigen besuchen.
Zusammenfassung
- Während ganz China der Toten der Corona-Pandemie gedenkt und in den USA der Mund-Nasen-Schutz empfohlen wird, gibt es in Europa leichten Hoffnungsschimmer in der Krise.
- In Spanien war die Zahl der Corona-Toten am Samstag am zweiten Tag in Folge leicht rückläufig.
- Die stark betroffene Lombardei rechnet mit einem Rückgang der Epidemiekurve bis Ende dieser Woche.
- Die Zahl der Corona-Infizierten stieg den offiziellen Angaben zufolge auf knapp 42.000.