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Notstand und Evakuierungen: Hurrikan "Beryl" trifft auf US-Küste

Hurrikan "Beryl" hat die US-Küste erreicht. Der Wirbelsturm traf am frühen Morgen (Ortszeit) nahe der texanischen Ortschaft Matagorda auf Land, wie das US-Hurrikanzentrum (NHC) mitteilte. In mehreren Countys in Texas wurde der Notstand ausgerufen. Es kam bereits zu Evakuierungen.

"Beryl" hatte sich über dem Meer zunächst zu einem Tropensturm abgeschwächt, war dann aber kurz vor seiner Ankunft in Texas erneut zum Hurrikan der niedrigsten Kategorie 1 hochgestuft worden - mit Windgeschwindigkeiten um die 120 Kilometer pro Stunde.

Meteorologen warnten vor lebensgefährlichen Überschwemmungen durch Sturmfluten entlang der Küste.

Fenster mit Brettern verschlagen 

In den bedrohten Gebieten an der texanischen Küste haben manche Bewohner und Geschäftsleute Medienberichten zufolge ihre Fenster mit Brettern verschlagen. Allerdings folgten demnach auch viele Menschen nicht dem Aufruf der Behörden, sich in Sicherheit zu bringen. Vizegouverneur Dan Patrick rief in 121 Countys den Notstand aus. Im Bezirk Refugio, wo rund 7.000 Menschen leben, wurde eine Evakuierung angeordnet.

"Wir müssen 'Beryl' sehr, sehr ernst nehmen. Unser schlimmster Feind ist Selbstgefälligkeit", sagte Houstons Bürgermeister John Whitmire. Die Einwohner müssten sich bewusst sein, "dass die Bedingungen, unter denen Sie heute schlafen gehen, morgen nicht mehr die gleichen sein werden", warnte er am Sonntagabend.

Video: Hurrikan verursacht enorme Schäden über Südkaribik

"Beryl" wird sich den Prognosen zufolge über Land wieder abschwächen und in nordöstlicher Richtung landeinwärts bewegen. Am späten Montag und Dienstag wird er über Osttexas sowie Arkansas ziehen. Das Sturmzentrum sollte in der Nacht (Ortszeit) zwischen den Städten Corpus Christi und Galveston auf Land treffen.

Sturzfluten und Überschwemmungen erwartet 

Die Ausläufer machten sich zuvor schon mit starkem Regen, heftigem Wind und stürmischer See bemerkbar, wie örtliche Medien berichteten. In Teilen des Bundesstaates werden laut NHC Sturzfluten und Überschwemmungen erwartet. Für den oberen Teil der texanischen Küste und das Gebiet um die Metropole Houston warnten die Behörden vor möglichen Tornados.

"Beryl" hält die Menschen schon seit mehr als einer Woche in Atem, nachdem er Ende Juni im Atlantik entstanden war. Im Südosten der Karibik erreichte er zeitweilig die höchste Hurrikan-Stärke, Kategorie 5, also anhaltend mehr als 252 Kilometer pro Stunde. Er rauschte über mehrere Inseln der Kleinen Antillen hinweg, traf an der Ostküste der mexikanischen Halbinsel Yucatán aufs Festland, um dann durch den Golf von Mexiko weiterzuziehen.

In Mexiko entwurzelte "Beryl" Bäume und warf Straßenschilder um. In weiten Teilen der viel besuchten Urlaubsregion zwischen Tulum und Cancún fiel der Strom aus. In der Karibikregion kamen mindestens elf Menschen ums Leben, darunter auch drei in Venezuela. Auf einigen Eilanden der Inselstaaten Grenada sowie St. Vincent und die Grenadinen wurden den Regierungen zufolge mehr als 90 Prozent der Häuser beschädigt oder zerstört. Auch Jamaika erlebte mancherorts große Schäden und weitreichende Stromausfälle.

Noch nie war so früh in der atlantischen Hurrikan-Saison, die im Juni beginnt und ein halbes Jahr dauert, ein derart starker Sturm erfasst worden. Wärmeres Meereswasser im Zuge des Klimawandels macht starke Wirbelstürme wahrscheinlicher.

ribbon Zusammenfassung
  • Hurrikan "Beryl" hat die US-Küste erreicht. Der Wirbelsturm traf am frühen Morgen (Ortszeit) nahe der texanischen Ortschaft Matagorda auf Land, wie das US-Hurrikanzentrum (NHC) mitteilte.
  • In mehreren Countys in Texas wurde der Notstand ausgerufen. Es kam bereits zu Evakuierungen.
  • "Beryl" hält die Menschen schon seit mehr als einer Woche in Atem, nachdem er Ende Juni im Atlantik entstanden war.
  • Im Südosten der Karibik erreichte er zeitweilig die höchste Hurrikan-Stärke, Kategorie 5, also anhaltend mehr als 252 Kilometer pro Stunde.
  • Er rauschte über mehrere Inseln der Kleinen Antillen hinweg, traf an der Ostküste der mexikanischen Halbinsel Yucatán aufs Festland, um dann durch den Golf von Mexiko weiterzuziehen.