Hamas unbeeindruckt von Drohungen Trumps
Trump hatte kurz danach erklärt, es werde die Hölle los sein, wenn nicht wie geplant kommenden Samstag weitere drei Israelis freigelassen werden. Er werde dann vorschlagen, den Waffenstillstand aufzukündigen.
"Trump muss sich daran erinnern, dass es ein Abkommen gibt, das von beiden Seiten respektiert werden muss, und dass dies der einzige Weg ist, die (israelischen) Gefangenen zu befreien", sagte Zuhri. Auch Israel erhöhte den Druck auf Hamas. "Wir werden weiterhin entschlossen und rücksichtslos vorgehen, bis wir alle unsere Geiseln - die lebenden und die verstorbenen - zurückgebracht haben", erklärte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu. Bereits am Montag hatte die Armee die Einsatzbereitschaft im Gazastreifen erhöht.
Aus Sicht der Hamas hat Israel mit Verzögerungen der Rückkehr vertriebener Palästinenser, Bedrohung der Einwohner im Gazastreifen und Behinderungen der Hilfslieferungen die Waffenstillstandsvereinbarungen gebrochen. Israel hält der Hamas vor, die Geiseln durch das zur Schau Stellen inmitten einer aufgebrachten Menschenmenge bei der Übergabe zu gefährden.
Das Abkommen gilt seit rund drei Wochen. Bisher sind 21 der 33 Geiseln, die in der ersten Phase des Abkommens freigelassen werden sollten, Israel übergeben worden. Im Gegenzug hat Israel Hunderte Gefangene und Häftlinge freigelassen. Die Verhandlungen über eine zweite Phase der Waffenruhe haben in der vergangenen Woche begonnen. Ihr Ziel ist die Freilassung der verbleibenden Geiseln sowie die Vereinbarung eines vollständigen Abzugs der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen als Vorbereitung auf ein endgültiges Ende des Krieges.
Trump für Umsiedlung der Gaza-Bewohner
Belastet werden die Bemühungen um einen Waffenstillstand auch durch Vorschläge des US-Präsidenten. Am Montag bekräftigte er im Sender Fox News seinen Vorstoß, die Bewohner des Gazastreifens könnten umgesiedelt werden. Demnach könnten Ägypten und Jordanien die rund zwei Millionen Palästinenser aufnehmen. Beide Staaten haben dies bereits abgelehnt. Trump wird noch am Dienstag den jordanischen König Abdullah treffen.
Die Palästinenser befürchten eine Wiederholung der Naqba. Darunter wird die traumatische Vertreibung Hunderttausender Palästinenser im Krieg von 1948 verstanden.
Zusammenfassung
- Die Hamas zeigt sich unbeeindruckt von den Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump, keine weiteren israelischen Geiseln freizulassen, und wirft Israel vor, das Waffenstillstandsabkommen zu brechen.
- Bisher sind 21 von 33 Geiseln freigelassen worden. Israel erhöht den Druck auf Hamas, um alle Geiseln zurückzubringen, während die Verhandlungen über eine zweite Phase der Waffenruhe laufen.
- Trump schlägt vor, die rund zwei Millionen Bewohner des Gazastreifens nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln, was beide Länder ablehnen. Die Palästinenser befürchten eine Wiederholung der Naqba von 1948.