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Rebellen in Kongo drohen mit neuem Vormarsch im Osten

11. Feb. 2025 · Lesedauer 3 min

Die von Ruanda unterstützten M23-Rebellen in der Demokratischen Republik Kongo haben am Dienstag damit gedroht, auf die Provinzhauptstadt Bukavu vorzurücken. Sie begründeten dies mit einer sich "gefährlich verschlechternden" Lage. Am Morgen wurde entlang der Frontlinie schwerer Beschuss gemeldet, wie Rebellen, Militär und lokale Informanten berichteten.

Bukavu und die 35 Kilometer nördlich gelegene strategisch wichtige Stadt Kavumu stehen noch unter Kontrolle der kongolesischen Armee. Ende Jänner hatten die Rebellen Goma eingenommen, die größte Stadt im Osten des Kongo und nahe der Grenze zu Ruanda. Ihren Vormarsch auf die Hauptstadt der Provinz Südkivu hatten sie nach Beginn eines einseitigen Waffenstillstands jedoch zunächst gestoppt.

Eine bewaffnete Gruppe im Ostkongo tötete bei einem Überfall auf Dörfer Dutzende Menschen und vergewaltigte Frauen und Mädchen. Mindestens 55 Leichen seien geborgen worden und weitere würden im Busch vermutet, sagten ein Polizeibeamter und ein Dorfoberhaupt aus dem Gebiet Djugu in der Provinz Ituri im Osten der Demokratischen Republik Kongo der Deutschen Presse-Agentur.

"Die Angreifer vergewaltigten einige Frauen und Mädchen. Sie plünderten Häuser und zündeten sie danach an", sagte der Polizist William Manga der dpa am Telefon. Das Oberhaupt der betroffenen Djaiba-Dorfgruppe, Jean Vianney, beschrieb, wie die Männer Zivilisten mit Gewehren und Macheten töteten.

Soldaten des Landes sowie UNO-Friedenstruppen, die rund drei Kilometer entfernt stationiert seien, hätten nicht eingegriffen. Das Militär und die UNO-Friedensmission MONUSCO reagierten zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Das Massaker wurde der Codeco-Miliz zugeschrieben, einer der mehr als 100 bewaffneten Gruppen, die im rohstoffreichen Ostkongo um Einfluss kämpfen. Codeco ging aus einem Streit zwischen Volksgruppen um Landnutzung und Privilegien hervor. Ihr wird schwerste Gewalt gegen Zivilisten vorgeworfen. Auch viele arbeitslose Jugendliche sollen der Gruppe angehören.

Lage in Bukavu verschlechtert

"Die Lage in Bukavu verschlechtert sich gefährlich. Unsere Landsleute werden weiterhin getötet und geplündert", erklärte Lawrence Kanyuka, ein Sprecher eines Rebellenbündnisses, dem auch M23 angehört, auf der Plattform X. "Wenn diese Verbrechen andauern, werden wir unsere Verantwortung wahrnehmen, die Bedrohung an der Quelle zu beseitigen und unser Volk zu schützen." Panik hat die Gegend ergriffen, seit marodierende Soldaten Dörfer plünderten und Gewalttaten an Zivilisten verübten. Dies führte zur Festnahme von mehr als 80 Soldaten.

Der Kongo, die Vereinten Nationen und mehrere westliche Länder werfen Ruanda vor, die Rebellen zu unterstützen und zu bewaffnen. Die Regierung in Kigali weist dies zurück. Ruanda besteht darauf, überwiegend defensive Positionen zum Schutz seiner Grenzen und Bürger eingenommen zu haben. Das Wiederaufflammen des Konflikts im Osten des Kongo hat seit Anfang 2022 Tausende Menschen das Leben gekostet und mehr als eine Million in die Flucht getrieben.

Zusammenfassung
  • Die von Ruanda unterstützten M23-Rebellen drohen mit einem Vormarsch auf Bukavu, während Bukavu und das 35 Kilometer entfernte Kavumu noch unter Kontrolle der kongolesischen Armee stehen.
  • Ein Massaker im Gebiet Djugu, Provinz Ituri, wird der Codeco-Miliz zugeschrieben, bei dem mindestens 55 Leichen geborgen wurden und Frauen sowie Mädchen vergewaltigt wurden.
  • Der Konflikt im Osten des Kongo hat seit Anfang 2022 Tausende Menschenleben gefordert und über eine Million Menschen in die Flucht getrieben, während Ruanda Vorwürfe der Unterstützung der Rebellen zurückweist.