Abschiebung gestoppt: Kurde aus Tirol darf vorerst bleiben
Der 22-jährige Ahmet D. ist Kurde und lebt seit vier Jahren in Österreich. Er stand in der Vorwoche vor der Abschiebung. Diese konnte aber aus gesundheitlichen Gründen nicht durchgeführt werden.
Ahmet wurde in Schubhaft genommen. Die Deserteurs- und Flüchtlingsberatung hat daraufhin eine Beschwerde eingebracht. Donnerstagvormittag fand dazu die Verhandlung statt, die für Ahmet positiv ausging. Der 22-Jährige ist wieder auf freiem Fuß.
Abgeschoben trotz Mangelberuf
Der junge Mann ist gut integriert, lernt Deutsch und arbeitet in einem Mangelberuf. Er ist Koch und Kellner in einem Innsbrucker Lokal.
Am Montag der Vorwoche wurde Ahmet aber in der Nacht in Handschellen abgeführt. Er hätte am Donnerstag aufgrund eines rechtskräftigen Bescheids in die Türkei abgeschoben werden sollen. Kurd:innen werden in der Türkei diskriminiert, zum Teil mit Gewalt unterdrückt und verfolgt. Die Einspruchsfrist wurde von seiner damaligen rechtlichen Vertretung versäumt.
Ahmet und sein Chef im Interview
Ahmet hätte letzte Woche in die Türkei abgeschoben werden sollen. Durch eine Beschwerde gegen die Schubhaft konnte die Abschiebung in letzter Sekunde verhindert werden.
PULS 24-Reporter Patrick Schwanzer hat Ahmet, seinen Chef und seinen neuen Anwalt heute zum ersten Interview in Freiheit getroffen.
Froh, in Freiheit zu sein
Ahmet erzähl dabei, dass er sehr froh ist, wieder in Freiheit zu sein und er freut sich schon wieder sehr nach Innsbruck nach Hause zu kommen. Er will auch sofort wieder im Lokal seines Chefs arbeiten.
Auch für den Chef des 22-jährigen, Zeynel D., ist der heutige Tag ein Feiertag. Er freut sich unheimlich auf seinen Schützling. Auch die Stammgäste seines Lokals, die eng mit Ahmet verbunden sind, richten schöne Grüße aus und freuen sich auf seine Rückkehr.
Hubert Wagner vertritt Ahmet. Der Beschwerde gegen die Schubhaft wurde stattgegeben, Ahmet darf vorerst in Österreich bleiben.
Der Wiener Anwalt, Hubert Wagner, betreut Ahmet nun und versucht in den kommenden Wochen die Abschiebung des 22-jährigen Kurden abzuwenden. Hier gebe es einige rechtliche Möglichkeiten, die Hubert Wagner ausschöpfen möchte, wie er im Puls 24-Interview erklärt.
Zusammenfassung
- Letzte Woche wurde Ahmet in Handschellen aus dem Alltag gerissen. Nun darf er vorerst in Österreich bleiben.