APA/dpa/Sven Hoppe

43 Prozent in zwei Jahren: "Preisschock" bei Lebensmitteln

Die Arbeiterkammer erhebt die Teuerung bei Lebensmitteln mit einem Warenkorb von 40 preiswerten Lebens- und Reinigungsmittel. Diese wurden innerhalb von zwei Jahren um 43 Prozent teurer.

Das sei ein "echter Preisschock", sagte die Arbeiterkammer dazu. Während Lebensmittel im September durchschnittlich um acht Prozent teurer waren, sind einzelne Produkte eklatant teurer geworden. Das wird vor allem im Vergleich zum Jahr 2021 deutlich. 

Heftige Preissteigerungen

Während Sonnenblumenöl zwar um rund 24 Prozent billiger als im Vorjahr ist, kostet es immer noch um 101 Prozent mehr als im Jahr 2021, bilanziert die Arbeiterkammer.

Griffiges Weizenmehl kostet 113 Prozent mehr als vor zwei Jahren. Im gleichen Zeitraum ist es bei Penne-Nudeln ein Plus von 90 Prozent, bei Kartoffeln 80 Prozent. 

Aber auch im vergangene Jahr allein sind einige Preise kräftig angezogen. Ein Kilo Marillenmarmelade kostet um 97 Prozent mehr, auch Feinkristallzucker ist um die Hälfte teurer geworden (49 Prozent). 

Details zum AK-Preismonitor

Für den Preismonitor erhebt die Arbeiterkammer bei 40 Produkten die günstigsten Preise bei sieben Supermärkten und Diskontern in Wien: bei Billa, Billa Plus, Spar, Interspar, Hofer, Penny und Lidl. Aktionen werden dabei nicht berücksichtigt. 

Regierung will mehr Transparenz bei Preisen

Vergangene Woche kündigte Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) an, dass große Lebensmittelhändler dazu verpflichtet werden sollen, gewisse Preise zu melden, um die Teuerung transparenter zu machen. Doch der Vorschlag stößt auf Kritik. So soll nicht das ganze Sortiment gemeldet werden, sondern nur eine Auswahl an Produkten. 

Wenn nur Preise von Grundnahrungsmitteln erfasst sind, "bringt das halt auch wenig", meint dazu Bernhard Ruckenstuhl, der das Preisvergleichsportal "teuerungsportal.at" betreibt. Abstrakte Durchschnittswerte "sagen nichts aus". So könne etwa eine Semmel ganz günstig angeboten werden, während alle anderen deutlich teurer sind. Das verzerre dann das Bild, meinte Ruckenstuhl im Gespräch mit PULS 24.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Arbeiterkammer erhebt die Teuerung bei Lebensmitteln mit einem Warenkorb von 40 preiswerten Lebens- und Reinigungsmittel. Diese wurden innerhalb von zwei Jahren um 43 Prozent teurer.
  • Das sei ein "echter Preisschock", sagte die Arbeiterkammer dazu.
  • Während Sonnenblumenöl zwar um rund 24 Prozent billiger als im Vorjahr ist, kostet es immer noch um 101 Prozent mehr als im Jahr 2021, bilanziert die Arbeiterkammer.
  • Griffiges Weizenmehl kostet 113 Prozent mehr als vor zwei Jahren. Im gleichen Zeitraum ist es bei Penne-Nudeln ein Plus von 90 Prozent, bei Kartoffeln 80 Prozent.